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und er wirft die Frage auf, ob einer partiellen Erregung des Muskelnervenstamines auch eine partielle Erregung des Muskels entspricht, oder ob der anatomisch einheitliche Muskel sich auch physiologisch stets einheitlich verhält. Die Isolation der Erre gung innerhalb des Muskels könnte dadurch umgangen sein, dass jede partiell erregbare Nervenfasergruppe des Muskelnerven- stammes zu allen Muskelfasern terminale Verzweigungen ent sendet, oder dadurch dass beim Uebergang der Erregung von Nerv auf Muskel nicht nur die mit dem Nerv direct verbundene Muskelfaser, sondern auch benachbarte mitbetroffen werden. Zur Anstellung der hierüber entscheidenden Versuche bietet der Fund Eckhardt’s über die Versorgung der einzelnen Muskeln der Unterextremität des Frosches von verschiedenen Nerven wurzeln aus die Grundlage. Misst man mit dem Spannungsmesser von Fick die Spannungen, welche ein an der Contraetion verhinderter Muskel bei maximaler Reizung jeder einzelnen der ihn versorgen den Nervenwurzeln (a, b) erzeugt und diejenige Spannung, welche er erzeugt, wenn beide Nerven wurzeln gleichzeitig maximal ge reizt werden, und nennt die so gemessenen Spannungen t a resp. t b und so findet man regelmässig, dass t a -\- h = Ra+&) das heisst, dass die Summe der bei den partiellen Erregungen des Nerveustauimes erzeugten Spannungen gleich der bei totaler Erregung des Nervenstammes erzeugten Spannung ist. Hieraus folgt, dass der partiellen maximalen Erregung des Nervenstammes stets eine partielle Erregung des Muskels enspricht. Aus der nackgewiesenen Isolation der Erregung im Muskel darf man dann auch rückwärts schliessen, dass die auf verschiedener Bahn das Rückenmark verlassenden Nervenfasergruppen nur mit je einem Theil der Muskelfasern des zugehörigen Muskels in directer Ver bindung stehen, und dass beim Uebergang der Erregung von Nerv zu Muskel nur die mit der Nervenfaser in directer Verbin dung stehende Muskelfaser betroffen wird. Zu letzterem Schluss war auch schon Herr Saciis (Berl. Ber. 1874 S. 989) gelangt und Herr du Bois-Revmond hatte denselben gegen die ursprüngliche Entladungshypothese ins Feld geführt (ibid.) Da der Schluss,