v. Fleischl. 945 renden Brücke eine für beide Stromrichtungen gleich empfind liche Nervenstrecke eingeschaltet, so tritt unter Voraussetzung genügender Umdrehungsgeschwindigkeit und genügenden Maxi- raalwerthes der Stromintensität, von welchen beiden Grössen die während der ganzen Umdrehung constante Steilheit der Stromes schwankung abhängt, bei einer gewissen Grösse der (im Zu- nehmen begriffenen) Stromintensität eine Zusammenziehung des Muskels ein, und während nun der Strom im Nerven mit der gleichbleibenden Steilheit weiter ansteigt, erschlafft der Muskel und bleibt in Ruhe, bis nach Absinken der Stromintensität auf Null die Intensität des nun in entgegengesetzter Richtung den Nerven durchfliessenden Stromes wieder einen gewissen Werth erreicht hat. So werden für gewöhnlich bei jeder ganzen Um drehung der Brücke zwei Zuckungen des Muskels gewonnen, und das Verhältniss der Höhe dieser beiden Zuckungen bietet insofern ein gutes Mittel zur Beurtheilung des Empfindlichkeitsverhältnisses der durchflossenen Nervenstrecke für aufsteigende und absteigende Ströme, als alle Factoren ausser der Stromesrichtung bei beiden Reizungen constant erhalten sind und sich ganze Zuckungsreihen unter gleichen Bedingungen gewinnen lassen. Die Eintheilung des mit dem Rückenmark im Zusammenhang gelassenen Frosch- isehiadicus in drei Strecken zu je zwei Polen und einem Aequator, von denen die unteren Pole für aufsteigende, die oberen für ab steigende Stromrichtung empfindlicher sind, welche Verfasser früher auf Grund von Versuchen mit einzelnen Iuduktionsschlägen aufgestellt hat, findet er mit Hilfe des angegebenen Mittels auch für lineare Stromesschwankungen von endlicher Steilheit bestätigt, ebenso das Wandern des Aequators von einer frischen Schnitt stelle fort nach dem Muskel zu. Es werden hierfür sehr über sichtliche und überzeugende Curvenbelege gegeben. Eine schein bare Einschränkung erfährt die Regel von der Eintheilung des Nerven insofern, als bei Steigerung der Steilheit der Stromes schwankung über ein gewisses Maass hinaus die Stromrichtung, welche, der Regel entsprechend, bei geringerer Steilheit noch un wirksam war, während die andere schon Wirkung zeigte, unter Steigerung der bei beiden Stromrichtungen erzielten Zuckungs- Fortschr. d. Phy». XXXVI. 60