896 35. Elektrisches Licht. Elektrode abnehmender Intensität. Diese Resultate scheinen den Verfassern leicht erklärbar durch die Annahme, dass bei der Röhre ohne eingeschalteten Funken die Entladung so erfolgt, dass beide Elektricitäten von der Elektrode bis zur Mitte der Röhre einander entgegeukommen; bei Einschaltung eines Fun kens aber besteht die Entladung in dem Durchgang nur einer Elektricität durch die Röhre, und zwar derjenigen, welche gleich namig mit der Elektricität des Funkenpols. — Wenn man zwei annähernd gleiche Röhren nebeneinander mit den Polen einer HoLTz’schen Maschine verbindet und in den gemeinsamen Theil des Schliessungsbogens einen Funken, z. B. an der Auodenseite der Röhre, einschaltet, so erscheint nur die eine Röhre in ihrer ganzen Länge erleuchtet, die andere zeigt nach den Verfassern nur Licht zwischen der Anode und der Mitte der Röhre, und zwar als eine von der Anode ausgehende, nach der Mitte sich zuspitzende Lichtzunge. Eine entsprechende Zunge tritt an der Kathode, bei lichtloser Anodenhälfte der Röhre auf, wenn der Funken an der Kathodenseite liegt. Die Verfasser bezeichnen diese Art Entladungen als unipolare und nehmen an, dass die Entladung hier von der einen Elektrode in das Gas strömt, aber zu schwach ist, die andere Elektrode zu erreichen, und daher im Gase wieder zur Ausgangselektrode umkehrt. G. E. Reitlinger u. A. v. Urbanitzky. Ueber die Erschei nungen in GEiSSLER’schen Röhren unter äusserer Ein wirkung. II. Abth. Wien. ßer. (2) LXXXII, 65‘2-690f; Ge kürzt: Wied. Ann. X, 574-597f. Die Verfasser haben an einer (auf 0,1—0,3 mm) evakuirten cylindrischen Entladungsrohre, bei der nur die eine Drahtelek trode mit dem Induktorium verbunden war, in der Nähe des iso- lirten Drahtes die seltsame Beobachtung einer zwischen dem ge raden Draht und dem positivem Lichte völlig frei schwebenden Kugel aus Katbodenlicht („Glimmlicbtkugel“) gemacht. Diese Erscheinung erkläre sich dadurch, dass die Glimmlicht ausstrah lenden Gastheilchen solche Kraftwirkungen auf einander ausübten,