strahlen hat also in dem eigentlich leuchtenden Theil der Ka thodenentladung ein Ende. Bei abnehmender Gasdichte wird die geringere Menge der Gastheilchen durch die Stösse der Poltheil- chen weiter von der Kathode abgedrängt werden, der dunkle Raum im Kathodenlicht wird sich also erweitern. Hat der dunkle Raum sich bis an die Glaswand erweitert, d. h. treffen die Pol- theilchen auf die Wandung, ohne vorher mit Gastheilchen zu collidiren, so werden die Theilchen der Glaswand durch die Stösse in Schwingung gerathen, die Wand wird also phosphoresciren und sich erhitzen. Der Einfluss des Magneten auf die Kathoden strahlen erklärt sich aus der gewöhnlichen magnetischen Anzie hung der Poltheilchen. Die anscheinende Abstossung zweier gleichgerichteter Ströme der sog. strahlenden Materie erklärt sich daraus, dass durch die Stösse der Poltheilchen das Gas zwischen beiden Strömen verdichtet wird und nun rückwirkend die Ströme auseinandertreibt. An diese speciell der Elektricitätsbewegung in Gasen gewid meten Erklärungen schliesst der Verfasser noch eine Auseinan dersetzung der Ansichten, welche er sich allgemein über die Ur sache der elektrischen Phänomene gebildet hat. Die Wurzel der elektrischen Erscheinungen liegt nach ihm in Aenderungen der Cohäsionsverhältnisse. Statische Ladungen eines Leiters bestehen in molekularen Spannungen an seiner Oberfläche, bei denen noch keine Losreissung von Theilchen erfolgt; findet eine solche Los- reissung und Abschleuderung statt, so pflanzt der Etickstoss der abgeschleuderten Theilchen sich durch die Masse des Leiters fort und wird dann elektrischer Strom genannt. Entsprechend wirkt der Stoss bei der Anlagerung neuer Theilchen. G. J. Puluj. Strahlende Elektrodenmaterie. Wien. Ber. (2) LXXX1, 864-923f; Carl Rep. XVI, 320; Naturf. XIII, 439-441. Die Arbeit enthält eine Prioritätsreklamation zu Gunsten Hittorf’s gegen Crookes, eine Theorie der von Crookes wieder beschriebenen Phänomen des Kathodeulichts und einige neue Ex perimente Uber das letztere. Die vom Verfasser mitgetheilte 54*