5) Wie bei dev Luft, so war auch bei den Flüssigkeiten die Funkenlänge grösser, wenn eine positive Spitze einer negativen Fläche gegenüberstand als im umgekehrten Fall. 6) Der Funke ist vielfach gekrümmt und verzweigt. In sei ner ganzen Ausdehnung ist er von unzähligen, zum Theil ausser ordentlich dunklen Räumen durchsetzt. Bei grösserer Schlagweite erscheint er inmitten eines reichhaltig verzweigten Büschels. 7) Das positive sowohl als das negative Büschel liess sich im dunklen Zimmer in allen Flüssigkeiten beobachten. In Pe troleum sind beide von fast gleicher Grösse, in Benzin ist das negative gegen das positive sehr klein. Fre. W. Holtz. Ueber elektrische Figuren auf der Ober fläche von Flüssigkeiten. Wied. Ann. XI, 716-7l9f. Wenn man einen geraden Leiter der Elektricität, welcher unten zugespitzt, oben mit einer Kugel versehen ist, in einiger Entfernung oberhalb der Oberfläche einer isolirenden Flüssigkeit (Petroleum, Olivenöl, venetianischer Terpentin) hält und dann der Kugel den Knopf einer geladenen Flasche nähert, so bringt die Entladung eine Bewegung der Flüssigkeit hervor, welche den Charakter, sei esder positiven, sei es der negativen, Lichten- BEKG’schen Figur zeigt. Man kann aber bei passender Wahl des Leiters und der Flüssigkeit mit einer Elektricität beide Figuren erhalten; so mit positiver Elektricität die negative Figur, wenn man eine Holzstange als Leiter nimmt oder nur dafür sorgt, dass die Entladung mit möglichst wenig Geräusch erfolgt. Durch Anwendung eines hölzernen Leiters ist es Holtz denn auch gelungen, die negative LicHTENBERG’sche Staubfigur gleich gut mit negativer und positiver Elektricität zu erzeugen. Fre. E. Mach und S. Doubrava. Beobachtungen über die Unterschiede der beiden elektrischen Zustände. Wien. 13er. LXXX. 2. Abtlil. Juli 1879; Wied. Ann. IX, 61-76f- 51 *