dukte der Einwirkung von Chlor auf Kalilauge zeigen, dass dieses Princip ohne weiteres nur dann anwendbar ist, wenn der Typus der chemischen Verbindung erhalten bleibt, während dasselbe in anderen Fällen keine Anwendung findet, wenn vorhandene Wider stände zu überwinden sind (S verbrennt zu S0 2 und nicht zu S0 3 trotz der grösseren Bildungswärme der letzteren Verbindung). Jedenfalls verlangt das Princip, dass bei einer chemischen Reac- tion stets Wärme entwickelt, niemals Wärme verbraucht werde, es sei denn, dass eine fremde Energie, den Wärmeverbrauch compensirend, eintrete. Derartige fremde Energien sind das Licht, der elektrische Strom, chemische Affinitäten, endlich Wärmezufuhr. Die Frage, ob die reagirenden Körper selbst die erforderliche calorische Energie liefern können, ist identisch mit der anderen, ob chemische Processe möglich sind, die unmittel bar zu einer Abkühlung führen. Berthelot verneint diese Frage und giebt eine Reihe von Gründen an, aus denen sich die gleich wohl beobachtete Temperaturerniedrigung erklären lässt. Ver fasser kann indess Berthelot’s Deduktionen nicht überall bei stimmen-, vielmehr findet Wärmebindung statt bei Dissociationen und freiwilligen Spaltungen. Solche können auch ohne äussere Wärmezufuhr geschehen. Ueberhaupt ist das Princip von dem Arbeitsmaximum weder a priori evident, noch folgt dasselbe un mittelbar aus dem zweiten Satz der mechanischen Wärmetheorie. Gleichwohl herrscht, wie zahlreiche Beobachtungen lehren, ein Streben der chemischen Veränderungen nach Erzeugung des jenigen Körpers oder Systems von Körpern, welche die meiste Wärme erzeugen. Die bei dem ursprünglichen chemischen Pro- cess entstehende positive Wärmetönung ist aber häufig überdeckt und in eine negative umgewandelt 1) durch begleitende Verän derungen des Aggregatzustandes, 2) durch die Aufnahme und Abgabe von Krystallwasser, 3) durch die Spaltung der Um setzungsprodukte, die besonders in verdünnten Lösungen eintritt. Die umkehrbaren Reaktionen, bei denen das Massenverhältniss der auf einander wirkenden Substanzen einen entscheidenden Einfluss auf den schliesslichen Gleichgewichtszustand ausübt, können in keiner Weise mit dem Princip von der grössten Ar-