618 21. Quellen der Wärme. Salzes mit Salpetersäure oder mit andern Säuren, sowie für die Mischungen von Natriumphosphat oder andern wasserhaltigen Salzen mit Säuren, Basen und andern Salzen. Immer beruht das eigenthümliche Verhalten der Mischungen von wasserhaltigen Salzen mit Säuren, Basen oder andern Salzen auf der gemein samen Wirksamkeit der chemischen Energie und fremder Ener gien. Die erstem wirken gemäss dem Princip der grössten Ar beitsleistung, um eine exothermische Reaktion herbeizuführen, aus der dann alle andern folgen. Die calorischen Energien führen dann umgekehrt eine Wärmeabsorption herbei und zwar auf vierfache Weise: durch Dissociation, durch Desaggregation, durch Lösung oder durch Verflüssigung. Bgr. A. Ditte. Sur les melanges r^f'rigerants formes de deux sels cristallises. C. 11. XC, 1282-1285+; Beibl. IV, 716*; Chem. C. Bl. (3) XI, 482-483. Da die Temperaturerniedrigung bei der Mischung eines wasserhaltigen Salzes und einer Säure durch die Verflüssigung des in dem ersten enthaltenen Krystallwassers herbeigeführt wird, so lassen sich Kältemischungen auch dadurch herstellen, dass man zwei feste Salze mit einander mischt, von denen das eine Krystallwasser enthält und welche bei der doppelten Umsetzung wenig Wärme entbinden. Diese Bedingungen sind in folgenden Fällen erfüllt: 1) Ammoniumnitrat und Natriumsulfat. Die Einwirkung er folgt nach der Gleichung: N0 5 NH,0 fest + S0 3 NaO, 10HO fest = S0 3 N1I 4 0 fest -|-N0 5 NaO fest -flOHO. Abgesehen von den 10HO ist die Bildungswärme des 1. und 2. Systems ungefähr gleich gross, so dass die Verflüssigung des Wassers allein eine Temperaturerniedrigung bewirken kann. Die selbe beträgt etwa 20°; beim Mischen der Salze wird die ganze Masse sofort flüssig. Zu der Temperaturerniedrigung trägt auch noch die Lösung der Salze bei.