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Aus BaO,, HO, kryst. hat Berthelot das Hydrat Ba0 2 , 8HO dargestellt (nach Schöne BaO s , 7110). Verfasser erklärt diese Umsetzungen mittelst des dritten thermochemischen Grundsatzes. Wasserstoffsuperoxyd bildet mit Baryumhydroxyd unter Wasser bildung Baryumsuperoxyd unter Entbindung von 2,8 Cal. Bei überschüssigem Wasserstoffsuperoxyd verbindet sich das Baryum- superoxyd mit 0 2 H„, wobei weitere 5,1 Cal. entbunden werden, sodass man für die gesammte Reaktion hätte 2H0 2 +Ba0, HO verd. = Ba0 2 ,I10 2 +2H0+Wasser +7,9 Cal. Bei der freiwilligen Zersetzung dieser Verbindung in Baryum- superhydroxyd und Sauerstoff findet ebenfalls Wärmeentwickelung statt, welche den Eintritt der Zersetzung erklärt. BaO,, H0 2 = Ba0 2 ,H0+0 +7,1 Cal. Die bei Gegenwart überschüssigen Wassers stattfindende Zersetzung liefert eine Wärmeentwiekelung von 14,8 Cal. unter Bildung des Hydrats BaO,, 10HO. Die Hydroxyverbindung des Baryumsuperoxyds zersetzt sich wegen der geringen Zersetzungswärme nur langsam. BaO,, HO = BaO, HO + O +1,4 Cal. Die Zersetzung des krystallisirten Hydrats BaO,, 10HO = BaO, lOHO + O entbindet +5,9 Cal. Die Reihenfolge dieser Processe erklärt zugleich auch die geringe Beständigkeit des Wasserstoffsuperoxyds bei Gegenwart einer Spur von Baryumhydroxyd oder eines Alkalimetalls. Es vereinigt sich unter diesen Umständen zunächst eine bestimmte Menge Wasserstoffsuperoxyd, um unter Wärmeentwickelung die Verbindung Ba0 2 ,H0 2 zu bilden. Dieselbe zersetzt sich aber mals unter Wärmeentwickelung in Ba0 2 ,H0+0 und diese rege- nerirt wiederum unter Wärmeentwiekelung das Hydroxyd, indem sie in BaO, HO und 0 zerfällt. Dieser Process wiederholt sich so lange, bis das gesammte Wasserstoffsuperoxyd zersetzt ist. B;,r. Berthelot. Chaleur de formation de l’acide persull'u- rique. C. R. XC, 381-334; Bull. soc. chim. XXX11I, 246-2501;