588 20. Thermometrie und Ausdehnung. Um grössere Temperaturen zu messen wird durch Veränderung der Spaltbreiten, wenn die Nicols parallel stehen, im grün die Gleichheit der Hälften der Spektra hergestellt, durch Drehen des Nicols darauf im Roth. Der optische Temperaturgrad ist dann ■ , wenn der Nicol zur Herstellung der Gleichheit um a ge- cos a dreht ist. Auf die constructiven Einzelnheiten des Apparates können wir nicht eingehen; dem Referenten scheint indess, dass wenn man am GLAu’schen Photometer die eine Hälfte mit dem total reflectirenden Prisma bedeckt, dasselbe zu diesen Messungen mindestens ebenso geeignet ist als der Apparat des Herrn Crova. Nach Angabe des Herrn Crova würde der optische Null punkt einer Temperatur von 580° C., 580° optisch 1468° C. und 1000° etwa 1900° C. entsprechen. A. W. E. L. Nichols. Upon an optical Method for the mea- surement of high temperatures. Sillim. J. (3) XIX, 42 bis 49f. Die Abhandlung des Herrn Nichols ist im wesentlichen eine Kritik der von Herrn Crova, C. R. LXXXVII. 322, vorgeschla- geneu Methoden zur Messung hoher Temperaturen durch optische Beobachtung. Betreffs der ersten, nach welcher man messen soll, wie weit das Spektrum nach dem violetten Ende sichtbar ist, bemerkt Herr Nichols, dass dieselbe kein Resultat geben könne, da das Ende des Spektrums mit der stets wechselnden Empfindlichkeit des Auges des Beobachters variire. Die zweite Methode will die Lage des Wärmemaximums im Spektrum bestimmen, welches dem violetten Ende sich um so mehr nähere, je höher die Temperatur steige. Die Zulässigkeit der Methode ist durch neuere Beobachtungen des Herrn Jaques in Baltimore zweifelhaft, der gefunden hat, dass die Lage des Wärmemaximum im Spektrum glühender Körper von der Natur der Körper abhängig sei, aber nur wenig von der Temperatur.