512 17. Physiologische Optik. gleichzeitig von drei Scheiben Nachbilder gewinnt, von denen die mittlere entgegengesetzt wie die beiden äusseren rotirt. Die drei Nachbilder zeigen dann ebenfalls verschiedene Rotations richtungen, können also wohl nicht aus Bewegungsimpulsen er klärt werden. E. Emmert. Auge und Schädel. Ophthalmologische Untersuchungen. Berlin 1880. A. Hirschwald. Der erste Theil des vorstehenden Werkes enthält die Unter suchung von 203 Knaben im Alter von 6—18 Jahren und 14 Mäd chen in einem solchen von 15—16 Jahren. Der häufigste Re- fractionszustand war hier Hypermetropie, der seltenste Emme* tropie. Der durchschnittliche binoculäre Nahepunkt der hyper- metropischeu Augen betrug 8,1 cm, derjenige der emmetropischen 7,95 cm und der der myopischen 7,68 cm. — Die Pupillendistanzen 58,64 mm, 59,6 mm, resp. 59,7 mm, die Breite der Iris 11,45 mm, 11,55 mm und 11,33 mm und der Durchmesser der Pupille 3,6 mm, 4,0 mm und 3,9 mm. Die zweite Abtheilung enthält die Untersuchungen von 64 menschlichen Schädeln, 44 inländischen und 20 fremden. Die langen Schädel haben eine absolut geringere Breite als die kurzen, dagegen absolut bedeutendere Höhe. Bei kurzem Schädel wachsen sämmtliche Orbitalmaasse mit wenigen Ausnahmen mit Zunahme der Schädelmaasse, d. h. sie sind um so kleiner, je grösser diese, und um so grösser, je kleiner diese. Im dritten Theile werden die Ursachen der Myopie, die Iu- sufficienz der Internie u. A. besprochen. Die Myopie kommt bei allen Arten von Schädeln und zwar in ziemlich gleichem Verhältnisse vor. — Die Convergenzbewe- gung ist für das hypermetropische Auge sehr erleichtert, die Divergenzbewegung aber erschwert. Für das myopische Auge gilt das umgekehrte Verhältniss. In diesen Momenten liegt die Ursache der Entstehung des Stratismus convergens bei Hyper metropie und der Insufficienz der Internie bei Myopie. Hg.