468 15. Interferenz, Polarisation, Doppelbrechung, Krystalloptik. NeWCOMB. Ib. p. 120f. G. W. OsBORNE. Ib. p. 125f. W. B. Taylor, ib. p. 120 und i25f. D. G. Cliff. Action of a Narrow Slit on Light. Ch. News XVII, 12f. Sieht man durch einen engen Spalt nach der Sonne, so er scheint das Licht bläulich und theilweise polarisirt bei einer Spaltbreite von 0,01 mm. Diese Erscheinungen nehmen zu, je enger der Spalt wird, bis bei 0,001mm das Licht vollkommen polarisirt ist und von dunkelblau in violett übergeht. Die Er scheinung ist unabhängig von dem Material des Spaltes. Newcomb und ebenso Cliff meinen, dass man daraus Schlüsse auf die Amplitude der Lichtschwingungen ziehen könne; Abbe und Taylor finden die Veranlassung des Phänomens in den an den Spalträndern haftenden verdichteten Gasschichten. H. K. M. Rethy. Ueber die Polarisation des gebeugten Lichtes. Wied. Ann. XI, 504-513f. Stokes hat zuerst eine Drehung der Polarisationsebene durch Beugung erkannt, und theoretisch die Relation tg<p = tgqp 0 cosd abgeleitet, wo cp das Polarisationsazimuth im unendlich entfernten Punkte eines Strahles bedeutet, dessen Beugungswinkel d ist, während cp 0 sich auf d = 0 bezieht. Versuche von Quincke gaben abweichende Resultate, ebenso solche von Fröhlich. Im Anschluss an die KmcunoFF’sche Darstellung der Beugung entwickelt nun der Verfasser eine Theorie, welche zu folgendem Schlüsse führt: 1) Es giebt Beugungsgitter, welche das einfallende linear polarisirte Licht derart beugen, dass die Polarisations richtungen in beliebigen gebeugten Strahlen senkrecht stehen aut einer und derselben Geraden der Polaraxe. Dieser Art waren die Gitter von Stokes, Maskart, Fröhlich; für sie gilt die Gleichung: cos cp 0 tg cp = sindcotge-(-cosdsinqo 0 , wo e den Winkel zwischen der Polaraxe und dem gebeugten