486 10. Theorie des Lichts. schief gegen die Axe geschnittenen Platte. Um dies nun auch durch den Versuch zu bekräftigen wurde eine Vicrtelundulations- platte zwischen iV, und Q eingeschaltet. Wird diese Platte zuerst so gestellt, dass die der grösseren Fortpflanzungsgeschwindigkeit derselben entsprechende Polarisationsebene 25, der Druckrichtung parallel ist, und dreht man dann die Polarisationsebene von 2V, um 45° nach rechts oder links aus E heraus, so hat man resp. rechts oder links circulares Licht. Hierbei findet sich nun beim linken Quarz, wenn man den Druck parallel zu E etwa vertikal ausführt, dass man den Winkel zwischen IV, und E verkleinern muss, um den Farbenring farblos zu machen. Es liegt also dann für den rechtselliptischen Strahl die grosse Axe der Schwin gungsbahn horizontal, und ebenso zeigt sich die grosse Axe für den linkselliptischen Strahl vertikal. Die Erscheinung wird die selbe, wenn man ohne Druckanwendung die Quarzplatte um eine horizontale Axe dreht. Es ist nun klar, dass das Resultat der Interferenz zweier entgegengesetzt elliptischen Strahlen keine ein fache Drehung der Polarisationsebene mehr sein kann; es ent steht vielmehr im Allgemeinen elliptisches Licht, dessen grosse Bahnaxe sich im Sinne des Strahls von grösserer Fortpflanzungs geschwindigkeit dreht, während die kleine Bahnaxe zwischen Null und einem Maximalwerth variirt. Gleichzeitig wechselt auch der Drehungssinn, in welchem die resultirende Balm durchlaufen wird. Man kann sich den Erfolg klar machen, wenn man die beiden entgegengesetzt elliptischen Strahlen in zwei entgegenge setzt circulare und in zwei aufeinander senkrecht lineare zerlegt. Die beiden circularen geben Drehung der Polarisationsebene und die beiden linearen fügen eine Componente hinzu, welche ab wechselnd linear, circular und elliptisch ist. Nach Feststellung der Thatsache, dass der gegen die Axe senkrechte Druck den Gangunterschied der beiden circularen Strahlen vermehrt, wird eine Methode angegeben, durch welche die Veränderung der Lichtgeschwindigkeiten der beiden Strahlen selber bestimmt wird, jedoch mit der Reserve, dass die Resul tate auf keine grosse numerische Schärfe Anspruch machen kön nen, und die Methode noch eine Vervollkommnung wünschen