838 39. Elektrophysiologie. den abgekühlten Nerven zu betrachten geneigt sein wird. Herr Hermann wendet sich gegen eine solche Deutung mit Argumenten welche der Beobachtung nicht abgekühlter Nerven entnommen sind. In einer zweiten Versuchsreihe lag die eine Ableitungs stelle am künstlichen (meist thermischen) Querschnitt. Am nicht abgekühlten Nerven hat schon Herr Bernstein diesen Versuch angestellt und dabei einsinnigen Actionsstrom beobachtet. Da Herr Hermann auch am abgekühlten Nerven keine zweite, gegen läufige Phase des Actionsstromes zu sehen bekam, so schliesst er, dass die Negativität der Erregungswelle entweder an sich nicht grösser als die des künstlichen Querschnitts sei, oder bei Annäherung an den letzteren abnehme. Da im Maximum der gleichläufigen Phase nur Abnahme nie Umkehr des in der Ruhe vorhandenen Nervenstromes beobachtet wurde, so entscheidet sich der Herr Verfasser für die erstere Alternative. Gd. E. y. Fleischl. Untersuchung über die Gesetze der Nervenerregung. IV. Abhandlung. Der interpolare Elektrotonus. Wien. Ber. LXXVH. Abth. III. p. 159-177-}-. V. Abhandlung ebenda LXXY1I1. Abth. III. p. 267-283f. L. Hermann. Bemerkung über das galvanische Ver halten einer durchflossenen Nervenstrecke. Pflüger Archiv XIX, 416-417-}. Ueber E. v. Fleischl’s zweite vermeintliche Widerlegung meiner Theorie des Elektrotonus. Ebenda XX, 388-395-}. Herr v. Fleischl theilt folgende Versuchsergebnisse mit: Befinden sich die secundäre Spirale eines Schlitten-lnduktoriums, ein Stück Nerv und ein Galvanometer in einem einzigen Kreise, und lässt man die Unterbrechungsfeder des Induktoriums spielen, so erfolgt eine Ablenkung der Skala im Sinne der Oeffnungs- strürne. Verwechselt man die Richtungen der Oeffnuugs- und Schliessungsströme im Kreise durch Vertauschen der Pole au der primären Spirale, so wird die Richtung des Ausschlages der Skala verkehrt, seine Grösse bleibt dieselbe. Wenn durch die