In einen mit Wasser gefüllten Platintiegel wurde ein Platin- draht eingesenkt, wobei der Tiegel selbst die negative, der Draht die positive Elektrode bildete. Der Versuch zeigt im Allgemeinen ein Ansteigen des Stromes mit der Zeit, anfangs rasch, dann immer schwächer, bis derselbe eine bestimmte Intensität erreicht. Dieses Ansteigen des Stromes wird von der Entfernung des Drahtes vom Tiegel bedingt und ganz gleichförmige Resultate werden nur dann erlangt, wenn der Draht die Flüssigkeit kaum berührt. Die Temperatur der Flüssigkeit und die Intensität des Stromes üben einen Einfluss nur auf die Intensität, nicht auf den Sinn der Erscheinung aus. M. Avenarius. Franz Exner. Ueber die galvanische Polarisation des Platins in Wasser. Wien. Rer. (2) LXXV1I, 231-252+; Wied. Ann. V, 388-405f; Wien. Anz. 1878; Carl Rep. XIV, 131-432; ßeibl. II, 35. r >f. Der Verfasser hat zu ermitteln gesucht 1) in welcher Weise die elektromotorische Kraft des Polarisationsstromes wächst, wenn die des primären Stromes von Null bis zu einem beliebigen end lichen Betrage ansteigt und 2) welches der Grund ist für die untereinander stark abweichenden Angaben verschiedener Beob achter über die Höhe des Polarisations-Maximums. Die Bestim mungen der elektromotorischen Kraft der Polarisation wurden vom Verfasser mittelst Wippe und Elektrometer ausgeführt. — Der Verfasser findet, dass der Luftgehalt des Wassers einen be trächtlichen Einfluss auf die Polarisation hat; da der im Wasser gelöste Sauerstoff sich mit dem an der Kathode auftretenden polarisirenden Wasserstoff zu Wasser verbindet, wird dadurch der Werth der Polarisation herabgedrückt. Wendet man Kathoden von verschieden grosser Oberfläche (Platten oder Spitzen) an, so wird der gelöste Sauerstoff in der Umgebung der kleineien Eie' trode rascher aufgebraucht sein, die Polarisation also rascher ^ steigen. Während der Luftgehalt des Wassers eine Verb ai) - rung der Polarisation zur Folge hat, wird eine Vergrr Pae des normalen Werthes derselben durch die bei starke* -'Gerung- 4 Strömen