612 23. Specifische Wärme, Calorimetrie. 23. Specifische Wärme, Calorimetrie. Is. Rosenthal. Ein neues Calorimeter. Do Bois-Reymond u. Reichert Archiv für l J liys. 1878, 349; Naturf. IX, 340f. Zu physiologischen Untersuchungen hat der Herr Verfasser ein Calorimeter construirt, welches wie das BuNSEN’sche, die in ihm abgegebene Wärmemenge durch die Menge der in einen andern Aggregatzustand übergeführten Substanz messen soll. An Stelle des schmelzenden Eises setzt er niedrig siedende auf ihren Siedepunkt erwärmte Flüssigkeiten, die Quantität der ver dampften Flüssigkeit ist das Maass der abgegebenen Wärme. Als Flüssigkeiten werden benutzt: das bei 21° siedende Acetal dehyd und Aethyläther mit dem Siedepunkt 34,9°. Die höhere dieser Temperaturen liegt nahe der Grenze, bei welcher die Wärmeregulirung der Warmblüter noch normal vor sich geht, die niedrigere ist eine solche, bei welcher sich alle Thiere voll kommen wohl befinden. Die zu verdampfende Flüssigkeit ist in einem cylindrischen Maassgefäss enthalten, welches von einem weitern doppelwan digen, zwischen den Wänden mit derselben Flüssigkeit gefüllten Gefässe umhüllt ist. Das ganze wird in einem Wasserbade auf die Siedetemperatur der Flüssigkeit gebracht und durch einen Wärmeregulator auf dieser erhalten; die Regulirung geschieht von dem Mantel aus, wodurch die Temperatur des inneren Ge- f'ässes gar keinen Schwankungen unterworfen ist. Im Innern des Maassgefässes liegt das halbkugelig abgeschlossene Ende eines Rohres aus dünnem Kupferblech, in welchem sich die Versuchs objecte befinden, und durch welches ein Luftstrom geführt wer den kann, der durch ein Schlangenrohr eintritt und austritt. Alle im Innern abgegebene Wärme wird zum Verdampfen der Flüssigkeit verwandt, die Menge des gebildeten Dampfes wird in einer graduirten Röhre über Quecksilber gemessen. A. W.