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604 22. Aenderung des Aggregatzustandes. an zu sieden. Aethylchlorid (Sdp. 11°) lässt sich in den oben beschriebenen Röhren leicht auf 25°, S0 2 (Sdp. —10°) auf -RIO 0 erwärmen. Verfasser gebrauchte Methylchlorid (Sdp. —23°). Das selbe verdampft, von trockner Luft umgeben, äusserst langsam, rascher schon in feuchter Luft. Es bildet sich dann auf der Oberfläche der Flüssigkeit eine Schicht gefrorenen Wassers, die allmählich schmilzt. Ist das geschehen und versetzt man dann die Röhre in Schwingungen, so tritt ein lebhaftes Sieden der Flüssigkeit ein. Dasselbe hört allerdings bald auf, weil die zur Verdampfung nöthige Wärmemenge so gross ist, dass die Flüs sigkeit unter die Siedetemperatur abgekühlt wird. Bgr. I). Gernez. Ueber das Sieden übereinandergeschichteter Flüssigkeiten. C. R. LXXXVI, 472-475f; Beibl. II, 210-211f; Chem. C. Bl. IX, 481; d’Alm. J. VII, 194-198. Zwei übereinander geschichtete Flüssigkeiten sieden in ganz regelmässiger Weise, wenn man an ihre Grenzfläche eine Luft blase bringt. Dieselbe sättigt sich mit den Dämpfen beider Flüs sigkeiten und bleibt nur so lange im Gleichgewicht, bis ihre Elasticität grösser wird, als der Druck, dem sie- ausgesetzt ist. Bleibt beim Entweichen ein kleines Luftbläschen an der Grenz fläche, so tritt alsdann eine continuirliche Blasenbildung, ein Sieden ein. Die Luftblase wurde mittelst einer Glasröhre er zeugt, die an dem einen Ende zusammengeschnürt, an dem an dern aber derart abgeschrägt war, dass die Oeffnung der Glocke sich zur Hälfte in der einen, zur Hälfte in der andern Flüssig keit befand. Aus den Versuchen mit II 2 0 und CS 2 , H 2 0 und CC1 4 , H,0 und C 6 H 6 ergab sich, dass die Flüssigkeiten bei einer Temperatur sieden, die nur um einen kleinen Bruchtheil eines Grades von derjenigen entfernt ist, bei der die Summe der Maxi maltensionen beider Dämpfe gleich dem äussern Druck ist. Bgr. Wichlander Roberts. Mittheilungen über die Schmelz punkte, die Sonderung (liquation) und die Dichtig keiten gewisser Silber-Kupfer- und Gold-Kupferlegi- rungen. Auu. chim. (5) XIII, 111-140; Beibl. II, 322-327f.