WINKELMANN. 555 Ein cylindrisches oben geschlossenes Glasgefäss, dessen Vo- luminhalt genau bestimmt war, und an welches unten parallel der Cylinderaxe ein enges mit einem Hahn versehenes Glasrohr angesetzt ist, ist auf einem kleinen in der Mitte durchbohrten Messingtisch gesetzt, so dass die enge Röhre durch die Durch bohrung hinabreicht. Auf dem Tische kann das Glasgefäss mit einem Mantel umgeben werden, der mit Eis gefüllt wird, oder mit einem doppelwandigen Cylinder, der mit Dampf geheizt das Glasgefäss auf die Temperatur der siedenden Dämpfe bringt. Die enge Röhre wird an ein U förmiges Rohr gekittet, so dass sie und das Glasgefäss die Verlängerung des einen Schenkels bildet. An den andern Schenkel des U ist als Verlängerung eine weite gerade oben offene Röhre gesetzt, welche durch ein mit einem Ausflusshahne versehenes, aus einem engen Glasrohr be stehendes Zwischenstück mit dem Schenkel des U verbunden ist. Das cylindrische Glasgefäss, es sei mit A bezeichnet, wird mit dem zu untersuchenden Gas gefüllt und der den Raum des selben absperrende Hahn geschlossen. Dann wird das U förmige Rohr bis zu diesem Hahn mit Quecksilber gefüllt und dafür ge sorgt, dass das Quecksilber dann in dem Zwischenstücke an einer Marke steht. Darauf wird in das weite offene Rohr an dem andern G-Schenkel ein gewogenes Quantum Quecksilber einge füllt, und der Hahn am Gefäss A geöffnet. Es tritt dann Queck silber in das Gefäss A ein, während das Quecksilber in dem weiten Rohr sinkt Man umgiebt nun das Gefäss A mit Eis und wartet bis es die Temperatur des Eises angenommen hat. Dann schliesst man den das Gefäss absperrenden Hahn, räumt das Eis fort, und liest mit dem Kathetometer die Differenz der Niveaus des Quecksilbers in dem offenen Rohr und im Gefäss A ab. Diese Differenz zum Barometerstand hinzugefügt giebt den Druck, unter welchem das Gas steht. Ist das geschehen, so lässt man durch den Ausflusshahn des Zwischenstückes aus dem offenen Rohr das Quecksilber ausfliessen, bis es wieder an der Marke des Zwischenstückes steht, und wägt die ausgeflossene Queck silbermenge. Die Differenz der vorher in das weite Rohr einge füllten und der jetzt ausgeflossenen Quecksilbermenge giebt die