f54 20. Thermometrie und Ausdehnung. die in einzelnen Fällen erst nach 24—36 Stunden vollendet war. War die Ausdehnung vollendet, so trat bei weiterer Abkühlung eine regelmässige Zusammenziehung ein. Die langsame Ausdehnung bei ungefähr 70° zeigt, dass dort die Umwandlung der Modification ß in jene a eintrat. Noch deutlicher zeigten sich diese verschiedenen Modifica- tionen bei folgendem Versuche. Das Metall wurde rasch von 20° auf 88° erhitzt; die Ausdehnung war viel grösser als bei langsamem Erhitzen, dann aber zog sich das Metall stark zu sammen und batte nach 50 Minuten seine Contraction beendet. Dann rasch auf 20° abgekühlt, zog es sich auf ein weit kleineres Volumen zusammen als es bei langsamem Abkühlen that, dann dehnte es sich schnell aus und erreichte das der Temperatur 20° entsprechende normale Volumen. Ganz analoges Verhalten zeigt das Lmowrrz’sche Metall, nur sind dort die Volumänderuugen nicht so gross. Liess man das geschmolzene Metall sich abkühlen, so zeigte die nach dem Erstarren eintretende Abkühlung nach einiger Zeit eine beträchtliche Verlangsamung, ja zuweilen machte die Tem peraturabnahme für einige Zeit einer neuen Temperaturzunahme Platz, der erst dann wieder eine Abkühlung folgte. Es ist daraus zu schliessen, dass der Uebergang aus der Modification ß in jene a mit Wärmeentwicklung verbunden ist. Der Herr Verfasser macht darauf aufmerksam, dass durch diesen Umstand die Versuche des Herrn Spring über die speci- fische Wärme der Metalllegirungen (Berl. Ber. 1876) eine andere Deutung erhalten. A. W. A. Winkelmann. Ueber die Abweichung einiger Gase vom ßoYLE’schen Gesetze bei 0" und 100°. Ann. d. Phys. (Neue Folge) V, 92-112f. Herr Winkelmann theilt zunächst ausführlich die von ihm bei seiner im Laboratorium des Referenten ausgeführten Untersuchung des Verhaltens der Gase gegen das BoYLE’sche Gesetz in ver schiedenen Temperaturen angewandte Methode mit, und giebt dann die für das Aethylen gefundenen Resultate.