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?(I. I) i ff u s i o n. H. de Vkies. Osmotische Versuche mit lebenden Membranen. (Mit 3 Holzschnitten.) ZS. f. physik. Chem. 2, 415—4.32f. [Chem. Ber. 21 [l], 467 f. Chem. Centralbl. (3) 19, 976. J. chem. Soc. 54, 1153 — 1154. Van’t Hoff hat (Arcli. Neerl. 20, 1880) den Satz theoretisch abgeleitet, dass isotonische Lösungen, d. h. Lösungen von dem selben osmotischen Drucke, denselben Gefrierpunkt und dieselbe Dampfspannung haben, gleichgültig, welche Substanz in der wäs serigen Lösung sich befindet. Um festzustellen, welches die Con- centration sei, bei der Salzlösungen isotonisch sind, vergleicht der Verf. den osmotischen Druck der Lösung mit demjenigen, welchen die Zellsäfte bestimmter Pflanzenzellen ausüben. Führt man die Be stimmung für eine Reihe von Substanzen mit demselben Pflanzen gewebe aus, so sind die gefundenen Concentrationen auch unter sich isotonisch und die Resultate werden von den zufälligen Eigen schaften der benutzten Pflanzenzellen unabhängig. Für diese Ver suche erwiesen sich die Oberhäute von drei Pflanzen: Tradescantia discolor, Cureuma rubricaulis, Begonia manicata brauchbar. Man legt dünne tangentiale Schnitte dieser Gewebe in Salzlösungen, die die selben chemisch nicht angreifen. Die den Zellsaft einschliessende Membran, die Protoplaste, ist für gelöste Substanzen impermeabel, für Wasser jedoch permeabel. Haben wir Lösungen, die einen kleineren osmotischen Druck ausüben, als die Lösung, die im Zell saft enthalten ist und die einen Druck von vier bis sechs Atmosphären ausübt, so wird Wasser in den Zellkern eindringen, wodurch die Concentration und der osmotische Druck herabgesetzt wird. Dem Eindringen des Wassers ist aber durch die Starrheit der Zellhäute eine Grenze gesetzt. Ueben die Lösungen einen grösseren osmo tischen Druck aus, so wird Wasser aus dein Zellkern heraustreten und das Volumen des Saftes wird kleiner, und es hört auf, die ganze Höhlung der Zelle auszufüllen. Djese sogenannte Plasmolyse, die Concentration, bei der^der Zellinhalt sich zu verkleinern anfängt, lässt sich unter dem Mikro-