532 9. Physiologische Akustik. Combinationstöne haben und aus denselben Ursachen hervor gehen, zu einem wesentlich anderen Resultate. Er findet näm lich, dass dieser Druck gleich ist dem Ueberschuss (algebraisch genommen) der Summe der erregenden Geschwindigkeiten über die eigene Geschwindigkeit des beweglichen Punktes. Dieses VERDET’sche Prinzip legt der Verfasser auch der Theorie der Combinationstöne zu Grunde und berechnet seinen tnodificirenden Einfluss auf die HELMHoi/rz’schen Ergehnisse. Dabei zeigt sich, dass deren wesentlicher Theil nicht alterirt wird. Dagegen ver schwindet aus der Reihe der dem schwingenden Punkte theore tisch zugeschriebenen einfachen Bewegungen diejenige, in Bezug auf welche Helmholtz selbst, um mit den Beobachtungen in Einklang zu bleiben, anzunehmen sich genöthigt sah, dass sie physikalisch zu vernachlässigen sei. Ausserdem bringt das VERDET’sche Princip in die Tonreihe einige transitorische Gruppen von Tönen hinein, welche nur am Anfänge der Erscheinung wahrnehmbar sind, und welche die HELMiioTz’sche Analyse nicht liefert. Vielleicht setzen diese Ergebnisse einen geschickten Experimentator in den Stand, die Sätze vou Verdet und Helm holtz direct gegen einander abzuschätzen. Die Rechnung lässt sich im Auszuge nicht mittheilen. Beiläufig ergiebt dieselbe auch die Resonanzformeln als speciellen Fall des hier behandelten Problems (wenn nämlich die Verrückungen so klein sind, dass ihre Quadrate vernachlässigt werden können). Diese Formeln ergeben die Schwingungszahlen und Intensitäten der resonirenden Töne und des transitorischen Resonanztones, Dagegen findet sich der Eigenton des Punktes nicht unter diesen Tönen, was ganz mit der physikalischen Theorie des Akkordes im Einklang ist. Sind dagegen die Verrückungen grösser, so tritt neben den Tönen, von welchen soeben die Sprache war, erstens eine ganze Reihe vorübergehender Töne auf, und alsdann drei Arten dauern der Töne, nämlich die ersten Obertöne, die Diflerenztöne und die Summationstöne der erregenden Töne. (Aus den Beibl. entnommen.) Auerbach. (Bde.)