Brücke. 525 fluss der Schallwellenlänge auf die Eigentümlichkeit der Gehör- emptindung kann man weder mittels Luftstössen noch starken Explosivknallen feststellen, sehr gut aber an Seifenblasen gefüllt mit Gemenge von Wasserstoff und atmosphärischer Luft. An einen Kautschukschlauch wurde ein Messingröhrchen gesteckt, dessen enge Mündung ein concaves Scheibchen von 14 mm Durchmesser umgab. Unmittelbar dahinter lag der Hahn, damit das explodirende Gasgemisch recht beschränkt war. Unabhängig von der Stärke des Knalles zerplatzten grössere Blasen mit tie ferem („dumpferem“) Tone. Nachschwingungen der umgeben den Luft sind theoretisch nicht erwartbar. Empirisch wurde am Spiegel stets nur eine Welle nachgewiesen. Seltene Aus nahmen beeinträchtigen das Hauptergebnis nicht, weil der akustische Unterschied grosser und kleiner Blasen fortbestand bei einfachen Wellen mit gar keinen oder sehr schwachen Nach- schwingnngen. Der Charakter des Lautes ward sicher bedingt durch theilweise Erregung einzelner Acusticusfasern. Durch langsame Folge von Luftstössen, einzeln hohe Explosivgeräusche gebend, erhält man keinen tiefen Ton'). Brächte eine regel mässige Reihe von Luftstössen einen bestimmten Ton hervor, so müsste der einer elektrischen Stimmgabel gehört werden, wenn sie in schnell einander folgenden Funken einen Strom unter bricht. Exner vernahm nichts dergleichen, v. Helmiioltz, an der Doppelsirene tiefe Töne hervorbringend, fand erst bei achtzig Stössen in 1 Sec. den Grundton zur akustischen Geltung gelangt, während vorher der erste Oktavenoberton am stärksten hervor trat. Dies blieb auch bei grösster Ei zeugungsstärke so. Am SAVART’schen Schallstab werden bei 8-16 Stössen, welche im Verhältniss zur ganzen Schwingungsperiode äusserst kurz sind, nur Obertöne aufgefasst. Der Eindruck jeder einzelnen Er schütterung auf die Gehörelemente ist äusserst kurz und mehr noch viel zu schwach, um selbst bei übereinstimmender Spannung eine Empfindung hervorzurufen; jedenfalls dauert die Nachwir kung nicht bis zu späteren Impulsen, deren Zusammentritt sich ') Savart, Ann. il. chiro. et phys. XLVII, 74.