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522 9. Physiologische Akustik. Hofoper und der Concertsaal des Rollschuhclubs, dann auch die Musikhalle eines Prater-Etablissement, ferner die Musik eines nahen Restaurant geben hier die Töne ab. Hh. B. Wahrnehmung des Schalles. E. Brücke. Ueber die Wahrnehmung der Geräusche. Wien. Ber. 1884, XC, [3] 199-230; Exner’s Rep. 1885, XXI, 155 bis 181; [Beibl. IX, 392. 1885; [Naturf. XVIII, 157-160. Hr. Sigmund Exner') kommt bei Erörterung der Frage, welcher Theil des Gehörorganes für Geräusche bestimmt sei, zur Annahme, dass diese ebenso gut wie die Töne in der Schnecke vernommen würden. Am SAVART’schen Rad blieb (für Seebeck) eine bestimmte Tonempfindung, nachdem die Anzahl der Zähne auf drei vermindert worden war. Exner konnte an zwei nacheinander mit variablem Intervall iiberschlagenden elek trischen Funken neben dem Geräusche sichere Tonerhöhung con- statiren. Den Einwurf der bei deutlichen Geräuschen ungemein kleinen Ausweichungen des Trommelfelles bekämpfte er durch die Angabe, dass die Gehörempfindungen nicht bloss von der Amplitude, sondern auch von der Plötzlichkeit des Anreissens und Ausweichens abhängen. Hr. v. Helmholtz schliesst sich dieser Auffassung an * 2 ). Den anderthalb Seiten langen Abdruck aus dem Originalwerk lassen wir unter Verweisung auf dasselbe hier weg. Werden Geräusche wie Töne mit denselben Nerven vernommen, so muss subjectiv Empfindungsverwandtschaft be stehen zwischen Geräuschen und Tönen ebensowohl von langen als kurzen Wellen. Kanonenschuss, Gewehrfeuer, Zündkapsel detonation, Knall der elektrischen Funken sind Geräusche von der Tiefe zur Höhe steigend, verschieden gestimmte Schnecken zonen erregend. Feiner noch sind diese Unterschiede zu verfol gen an dem oft den Tönen verglichenen Percussionsschall. Dem Geräusche fehlt allerdings ein die Höhe bestimmender Grund- ') Pklüger's Arch. d. Physiol. 1876, XIII, 228. 2 ) Lehre von den Ton-Empfindungen. 1877, IV. Aufl. (Math. Beilage XI, [Schwingung der Membr. basilaris].)