514 9. Physiologische Akustik. 9. Physiologische Akustik. A. Physiologische Erzeugung des Schalles. F. Fuchs. Kleine akustische Versuche. Wied. Ann. XXI, 513-516; J. de phys. (2) III, 548; Phil. Mag. (5) XVII, 410-412; [Cim. (3) XV, 174-175. Versieht man einen kleinen Kautschukschlauch mit einem in den Gehörgang passenden Ansatzstück von Glas oder Horn, bringt dasselbe in das Ohr und das andere Ende des Schlau ches in den Mund, gieht dann dem Mund die Stellung um einen bestimmten Vokal aussprechen zu können, so gelingt es sehr gut, die Resonanztöne der Mundhöhle zu beobachten, wenn man nach einander von den höchsten Tönen anfangend die Tasten eines Klaviers anschlägt. Stimmt der Eigenton der Mund höhle z. B. mit b" überein, so erregt ein Partialton der folgen den Saitenklänge die Resonanz in maximo: b', dis', b, fis, dis, B, Gis, Fis, Dis. — Verschiebt man unter einer stark gespann ten dünnen Stahlsaite von dem einen Ende her einen Steg so lange, bis das zwischen ihm und jenem Ende liegende Saitenstück in der Mitte angerissen, die Resonanz der Mundhöhle möglichst kräftig erregt; führt dann den Stiel einer tönenden Stimmgabel von der Schwingungszahl s vom Stege her über die Saite bis zu dem Punkte, der bei der Berührung das zwischen ihm und dem Stege liegende Saitenstück / 2 zum Mittönen bringt, so ergiebt sich die Schwingungszahl des Eigeutons der Mundhöhle L ~ T s ' in einem Versuch des Verfassers mit einer Stimmgabel von 444,5 Schwingungen = 925 (nahe b''). — Es gelingt auch mit Hülfe des wie erwähnt angebrachten Kautschukschlauchs oder mit Hülfe eines QuiNCKE’schen Interferenzrohres zu zeigen, wie der Klang einer fremden Stimme durch die Resonanz der eigenen Mundhöhle je nach der Stellung, die man ihr giebt, abgeändert werden kann. Cm.