498 8. Physikalische Akustik. samen Platte hervorgebracht wird; und der dritte Fall bezieht sich auf die Luftströmungen in KuNDT’schen Röhren; hier wird die Compressibilität der Flüssigkeit berücksichtigt, da angenommen wird, dass die Bewegung annähernd in einer einzigen Dimension stattfindet. Die Lösung in erster Annäherung ist eine Anwendung der von Kirchhoff (Pogg. Ann. CXXXIV, 1868) gegebenen correspondirenden Lösung für einen Rotationskörper mit Vernach lässigung der auf Wärmeentwicklung und Wärmeleitung bezüg lichen Glieder. Cm. F. Melde. Akustische Experimentaluntersuchungen. Wied. Ann. XXI, 452-470; [J. de phys. (2) 111, 547-548; Cim. (3) XV, 172. Aus den mannigfachen früheren Versuchen des Verfassers mit Fäden, die durch Befestigung an einer tönenden Stimmgabel zinke in Schwingungen versetzt werden, ergiebt sich, dass am Gabelende niemals ein Knoten angenommen werden darf, so dass, bei Messungen von Halbwellenlängen schwingender Fäden, die an der Gabel liegende erste Strecke unberücksichtigt zu lassen ist. Es werden neue Versuche angestellt, in denen die erregende Gabel den Faden nicht am Ende, sondern an irgend einem zwischen den beiden festen Enden gelegenen Punkte in Schwin gung versetzt. Ist der Verbindungspunkt von Gabel und Faden der Mittelpunkt des letzteren, so ergeben sich die folgenden Ge setze: 1) Der Faden nimmt beiderseits zur Mitte nur symmetrische Bewegungen und Formen an. 2) In die Mitte des Fadens kommt nie ein Knoten zu liegen, so dass alle Obertöne des Fadens von gerader Ordnungszahl ausgeschlossen sind. 3) Der Faden kann immer als aus zwei Stücken bestehend angesehen werden, von denen jedes Stück so schwingt, als ob das andere nicht vor handen wäre. — Verändert mau die Spannung des Fadens so, dass die Knoten näher an die Bertihrungsstelle mit der Gabel heranrücken und sich zum Entstehen eines Obertons von gerader Ordnung in einem Knoten vereinigen müssten, so tritt das nicht ein, sondern es tritt eine Discontinuität in der Schwingungsform,