480 7. Cohäsion und Adhäsion. niveaus zunimmt, und dass dadurch die Verdunstungsgeschwin- digkeit der Oberfläche vermindert wird. M. a. W. die Verhält nisse in den Diffusionsröhren sind während der Beobachtungszeit nicht stationär; dies mahnt zu vorsichtiger Benutzung der Beob achtungsresultate. In der zweiten Mittheilung wird diese Unregelmässigkeit näher untersucht. Ist t die Steigzeit, h der mittlere Abstand des Flüssigkeitsniveaus vom oberen Rande der Röhre, so erweist sich für Wasser t/li nicht constant, sondern nimmt mit wachsendem h ah aber langsamer. Es nähern sich also die Diffusionscoefficienteu mit der Zeit einem Grenzwerth, der als wahrer Werth derselben aufzufassen ist. Die in der ersten Abhandlung berechneten Werthe der Diffusionsconstanten sind demnach etwas zu gross, doch ist die Correction nicht so bedeutend, dass an der Nicht übereinstimmung der Erfahrung mit Meyers Formel etwas wesent liches geändert wird. Stefan’s Formel liefert Diffusionscoeffi- cienten, die der Erfahrung gegenüber noch etwas zu gross sind, wenn man Winkelmann’s eigene Zahlen für die moleculare Weg länge in sie einführt; mit den etwas kleineren Zahlen von Puluj (Beibl. III, 463, 1879) dagegen erhält man für Wasserdampf in Wasserstoff und Luft gut stimmende Zahlen, für Wasserdampf in Kohlensäure aber ist der berechnete Coefficient noch um 16-18 pCt. zu gross. Bde. A. Winkelmann. Ueber die Diffusion homologer Ester in Luft, Wasserstoff und Kohlensäure. Wied. Ann. XXII, 203-227; [Cim. (3) XVII, 162-163; [J. de phys. (2) IV, 317; [Chem. CB1. (3) XVI, 771; Naturf. XVIII, 19 und XIX, 4-6. L. Meyer hat erst allein (Wied. Ann. VII, 479, 1879), daun mit Schumann zusammen (Wied. Ann. XIII, (1) 1881) Gasreibungs- coefficienten aus Transpirationsversuchen bestimmt; die zweite der Arbeiten bezieht sich auf homologe Ester. Winkelmann hat daraus Veranlassung genommen, nach seiner Methode (siehe das vorstehende Referat) die STEFAN’schen Diffusionsconstanten homo loger Ester und aus diesen die Reibungscoefficienten der Gase zu bestimmen.