476 7. Cohäsion und Adhäsion. Hr. Kircihhoff geht von den allgemeinen Gleichungen aus, die Hr. Stefan (Wien. Her. LX1II, p. 63) für die Diffusion zweier Gase durch eine poröse Wand aufgestellt hat. Er wendet diese Gleichungen zunächst auf die Diffusion eines Gases durch ein Diaphragma an, eine Aufgabe, die mit dem folgenden be kannten Problem der Wärmeleitung übereinstimmt: Es ist die Temperatur in einem von zwei parallelen Ebenen begrenzten Körper zu bestimmen, falls durch diese Ebenen, denen eine ver schiedene äussere Leitungsfähigkeit zukommt, Wärme an eine Umgebung von der Temperatur Null ausgestrahlt wird. Die allgemeine Lösung dieser Aufgabe wird durchgeführt und daraus eine für eine specielle Versuchsbedingung hinreichende Näherung abgeleitet. Die genäherte Lösung, die so gedeutet werden kann, dass der Vorgang der Diffusion als ein stationärer zu betrachten ist, wird alsdann auf die gleichzeitige Diffusion zweier Gase ausgedehnt. Wn. G. Hansemann. Ueber die Diffusion von Gasen durch eine poröse Wand. Wied. Ann. XXI, 545-562; [Cim. (3) XV, 176-177; [J. de phys. (2) IV, 518; [J. ehern Soc. XLVI, 1251-1252. Die Versuche wurden unternommen, um die STEFAN’sehen Grundlagen der Diffusionstheorie zu prüfen. Kirchhoff (siehe das vorstehende Referat) hat aus Stefan’s Differentialgleichungen folgende Integrale abgeleitet: Enthalten zwei durch ein Diffusions diaphragma getrennte Kammern A' und A" ein und dasselbe Gas, welches in A' unter dem Druck P', in A” unter P" steht, werden die Anfangswsrthe durch die Marke 0 bezeichnet, ist V' das Volumen von A', V" das von A", und setzt man ab kürzend _L , JL = _L yi ‘ y" y » ist ferner J die Länge des cylinderförmigen Diaphragmas, i die Zeit, so ist angenähert p'-p" = (p’o-p'ö, wo k der Diffusionscoefficient des Gases gegen das Dia phragma.