472 7. Cohäsion und Adhäsion. trachtet nun -die augenscheinlich vorhandene Abstossung warmer Oberflächen gegen den Staub etwas näher. Zunächst führt er in seinen Staubkasten ein Glasrohr ein, welches an seinem Ende mit einem Gypspfropfen verschlossen ist. Die äussere Oberfläche dieses Gypses steht vertical. Wird hei gewöhnlicher Temperatur Kohlensäure oder Wasserstoff in das Glasrohr geleitet, so diffuu- diren diese Gase durch den Gyps in die Staubkammer. Ist das eingeleitete Gas Kohlensäure, so zeigt sich an der Oberfläche des Gypses kein staubfreier Mantel; ist es aber Wasserstoff', so entsteht ein solcher. Aitken schliesst: Ist in der Luft ein Strom eines fremden Gases vorhanden, so bewegen sich die Staub teilchen an der Grenze beider Gase in der Richtung, in welcher die Molecüle des stärker difl'uudirenden Gases gehen. Die radio metrische Erklärung des staubfreien Raumes genügt ihm nicht, weil die Staubteilchen der warmen Oberfläche so nahe sind, dass sie mehr durch Leitung als durch Strahlung erwärmt werden. An die Stelle derselben setzt er daher folgende: In der Nähe eines warmen Körpers haben wir erstens warme Luft, die ihm unmittelbar anliegt und zweitens kalte. Beide diflfundiren in einander; die warme Luft aber diffundirt stärker, die Staub teilchen werden also von der warmen Seite her einer stärkeren molecularen Strömung ausgesetzt und fortgetrieben. Ein Ver such beweist, dass wenigstens die Strahlung keinen merklichen Einfluss auf das Phänomen hat: Eine stark strahlende Russ- fläche erzeugt keinen grösseren dunklen Raum, als eine polirte Silberfläche von minimaler Strahlung. Die scheinbare Anziehung kalter Körper gegen den Staub erklärt sich nach demselben Priucip daraus, dass die Dift'usionsströme, welche vom kalten Körper ausgehen, schwächer sind als diejenigen, welche aus der umgebenden warmen Luft zu ihm hingehen. Bdc. Bottomley. Curious phenomenon. Nature XXX, 634f. Zwei Paraffinkerzen wurden angezündet, hierauf ausge blasen auf einen Kamin gestellt und blieben 10 Tage sich selbst überlassen. Nachher fand sich, dass die Dochte mit Excrescenzen