464 7. Cohäsion und Adhäsion. Der Satz wurde durch Eintauchen von Marmor, Kaolin und Quarz in Lösungen von Kochsalz und Chlorbaryum constatirt. Der Salzgehalt der Lösung nahm um etwa 3 bis 15 pro Mille ab. Dem Anscheine nach wird also das Salz durch den festen Körper angezogen und an seiner Oberfläche aufgehäuft. Diese Ansicht bestätigt der Verfasser durch folgende Versuche: 1. Be stimmt man das specifische Gewicht eines Marmorstücks in con- ceutrirter Pottaschelösnng, so findet man es immer zu gross. 2. Aus Quarz, Glas und Marmor werden grosse Körner von 0,9 mm und kleine von 0,15 mm Durchmesser hergestellt. Bringt man die Körner in eine Lösung schwerer Salze, welche ungefähr das gleiche specifische Gewicht hat wie die genannten Stoffe, so ist es bei Quarz und Glas nicht möglich, die kleinen und die grossen Körner gleichzeitig zum Schwimmen zu bringen; die kleinen sinken noch, während die grossen schon steigen, zum Beweise, dass die Körper mit einer Schicht belastet sind, die ihrer Oberfläche ungefähr proportional ist. Die Marmorkörner dagegen schwimmen alle gleichzeitig, weil sie porös sind, das Verhältniss zwischen Oberfläche und Masse also hei den kleinen dasselbe ist wie hei den grossen. Entsprechend dem Quarz ver hält sich dichter Lignit in schwerer Salzlösung, während in Schwefelsäure alle Körner desselben gleichzeitig schwimmen. In Zusammenhang mit dieser Erscheinung stehen offenbar Phänomene wie die Entsalzung und Reinigung des Wassers durch den Boden und die Absorption von Salzen durch Tierkohle, ferner die That- sache, dass Theilcben, die in reinem Wasser sehr lange suspen- dirt bleiben, hei Zutritt von Salzen schnell zu Boden sinken (Schlamm an den Flussmündungen). Bde. H. Gerstmann. Zur Lehre vom Strömen nichthomo gener Flüssigkeiten durch capillare Röhren. Diss. Halle 1884; [Tagbl. Naturforschervers. Berlin 1886, 407-410; [Chem. CB1. (3) XVII, 785; [Natw. Rundsch. 1,439. Im Anschluss an zwei Beobachtungen von Quincke und Duclaux und verwandte Beobachtungen anderer Forscher unter-