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458 7. Cohäsion und Adhäsion. Contraetion des mehrgelösten Salzes compensirt wird, so lange während einer Wärmezufuhr noch überschüssiges Salz vorhanden ist. Erwärmt man daher eine Lösung mit überschüssigem Salz unter fortwährendem Schütteln, so ist ihr scheinbarer Aus- dehnungscoefficient sehr klein, solange noch festes Salz gelöst wird, und wächst rapid, sobald die Sättigung eingetreten ist. Die plötzliche Zunahme der Ausdehnung wird mit Hülfe eines passend angebrachten Capillarröhrchens wahrgenommen, und die Temperatur, bei der sie eintritt, ist diejenige, bei der die Lösung gerade gesättigt ist. Zur Bestimmung des in der Lösung ent haltenen Salzes wird das Wasser nicht bei Siedehitze, sondern bei etwa 95° durch einen langsamen Luftstrom entfernt; die letzten Wasserreste verdampfen im Luftbad. Die Resultate sind, wenn s die Zahl von Grammen bezeichnet, welche in 100 g Wasser gelöst werden: 1. Chlornatrium. Von 0 bis 4° ist s constant = 35,630, darüber » = 35,63+0,0078890-4) + 0,0003113(<-4) s . 2. Chlorkalium, s = 29,33+0,32060~4)-0,0005770-4)’. 3. Kaliumsulfat. Die Löslichkeitscurve kehrt von 0 bis 10° der Temperaturaxe ihre convexe, über 10° ihre concave Seite zu. Bei 0° ist s — 7,354, bei 4° = 8,096, bei und über 10° s = 9,219+0,194040-10)-0,00030830-10) 2 . 4. Kaliumnitrat. (5mal umkrystallisirter Salpeter) logs = 1,20399+0,0198860-4)—0,000882 0-4) 2 . Die wahrscheinlichen Fehler der Formeln mögen auf etwa n$nr zu veranschlagen sein. Bei Kaliumnitrat ergab ein Ver such nach der dritten Methode als Sättigungstemperatur für einen bestimmten Gehalt 35,90°, während nach den beiden ersten Me thoden diese Temperatur 35,82° sein würde. Die geringe Diffe renz von etwa lässt schliessen, dass die Löslichkeit des Salpeters unabhängig ist vom Ueberschuss des angewandten Salzs. Bde. A. Etard. Sur les courbes de solubilite des sels. C. R. XCV1II, 993-996f; [Rev. scient. 1884 1, 571; Arch. sc. phys. (3) XI, 618-620; Chem. CB1. (3) XV, 465-466; Chem. Ber. XVII,