448 Cohäsion und Adhäsion. In einer früheren Arbeit war gezeigt, dass die Molecular- volumina von K und Na in gewissen Säureradicalen in Lösungen constant sind, unabhängig davon, wie sie zu Salzen verbunden sind, wenn nur die Lösungen hinreichend verdünnt sind, dass die Salzmolecüle keine merkliche Wirkung auf einander ausüben. Von diesem Satz wird eine Bestätigung und Erweiterung gegeben. Zunächst zeigt sich, dass das Krystallisationswasser ohne Ein fluss auf das Molecularvolumen eines Salzes in Lösung ist, wie durch eine Zusammenstellung von 50 untersuchten Salzen, die mit erheblich verschiedenen Krystallisationswassern krystallisiren, nachgewiesen wird. Findet sich aber eine Aenderung des Molecularvolumens in der Lösung, so ist das ein Zeichen, dass Constitutionswasser vorhanden ist. Diese Frage wird geprüft durch Bestimmung der Volumenänderung bei Doppelzersetzungen. Finden nämlich zwei Reaktionen statt, von denen bei jeder eine bestimmte Menge Baryumsulfat gebildet und gleichzeitig eine entsprechende Menge eines Sulfates in ein Chlorid verwandelt wird, so muss die Volumenänderung in beiden Fällen im Allge meinen dieselbe sein: hat aber eines der Sulfate Constitutions wasser und das andere nicht, so muss die Volumenänderung verschieden sein. Diese Volumenänderung zeigt sich in einem besonders construirten Apparat, der im Wesentlichen aus zwei auf rechtstehenden, durch eine Capillare verbundenen Glasgefässen von 50 und 35 cbcm Inhalt besteht, in welche oben Capillaren durch Schliffe eingesetzt werden können. Die Versuche ergeben eine ausgeprägte Differenz, wie die folgende Tabelle zeigt, wo die Wechselzersetzung zwischen BaCl 2 und den verschiedenen in zweiter Columne aufgeflihrteu Salzen stattfindet: BaCl 2 Na 2 SO 4 K 2 S0 4 Ausdehnung 43 ’ 5 * 43 7 43,9/ ’ Differenzen Cu SO 4 37,7 -6,0 Zn SO 4 37,8 -5,9 NiSO 4 37,2 -6,5 Mn SO 4 38,6 -5,1 Aus einem Vergleich mit früheren Versuche n ergiebt