sicht von W. Weber, nach welcher bei Aufstellung einer Molecular- theorie der Elasticität auch Drebungsmomente der Molectile zu be rücksichtigen sind. Er sieht dabei auch von der Vereinfachung Warburg’s ab, welcher die Theile eines Molectils als homogen betrachtete. Unter den allgemeinsten Voraussetzungen berechnet er den Unter schied der Spannungen für 1) den Fall, dass die Molecüle in einer durch Deformation erzeugten Lage völlig im Gleichgewicht sind, und 2) für den Fall, dass der elastische Körper deformirt ist, die Molecüle aber noch nicht aus der früheren Gleichgewichts lage in die neue gedreht sind. Dieser Unterschied liefert die elastischen Nachwirkungen, und mit der Annahme, dass die Wirkungssphäre des einzelnen Molectils anisotrop sei, ergiebt sich, dass die Nachwirkung der Deformation proportional wird. Die allgemeinen Ergebnisse werden dann auf Dilatation, Torsion und Biegung eines Cylinders angewendet und mit den Versuchen von Kohlrausch und Braun verglichen. Der langsame Verlauf der Nachwirkungen wird mittels einer besonderen Hypothese er klärt, wonach der Drehungswiderstand der Molecüle von der Ge schwindigkeit ihrer Rotation abhängt; dadurch kommt der Ver fasser zu einer Formel, welche mit Neesen’s empirischer Formel übereinstimmt. Chwolson’s Annahme, dass die Kohlenstoff- moleciile im Stahl ein Hinderniss für die freie Drehung der Eisenmolecüle bilden, wird herangezogen und verallgemeinert, wodurch die Verwandtschaft zwischen elastischer Nachwirkung und Coercitivkraft zu Tage tritt. Am Schluss wird der Einfluss der Nachwirkung auf elastische Schwingungen besprochen. Bde. Tammen. Ueber die elastische Nachwirkung in Drähten. Rep. d. Phys. XX, 413-417; [Beibl. VIII, 850. Der Verfasser hält W. Braun und A. Kurz gegenüber die von ihm in seiner früheren Untersuchung (Carl’s Rep. d. Phys. XVIII, 348-81) als (3) bezeichnete Zunahme des Decrements mit der Zeit aufrecht. Zwar haben Braun und Kurz diese Zu-