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306 4. Mechanik. platte 5 cm hinter der ersten aufgestellt, so zeigte das Loch, dass die Kugel in 5 cm Entfernung vom Eingang bereits abge plattet war. Bei weiteren Versuchen wurde statt der Bleikugel eine Stahlkugel genommen. Dieselbe gab eine unregelmässige, aber auch anfänglich im Innern erweiterte Schusshöhlung, an der die Wirkung der Kugelrotation in einer bestimmten Andeu tung von schraubenförmiger Gestalt hervortrat. Zur Erklärung dieser Erscheinungen geht der Verfasser auf einen Satz zurück, den die Artilleristen Piobert, Moran und Didion auf Grund ihrer zu Metz angestellten Versuche aufgestellt haben. Derselbe lautet: „Sucht man auf irgend einem Querschnitt der Schuss öffnung alle diejenigen Theile der Innenfläche auf, denen deutlich anzusehen ist, dass die Kugel sie direct berührt hat, und fügt dieselben zusammen, so ist ihre Summe genau gleich dem Um fang der Kugel“. Daraus wird geschlossen, „dass das Projectil zuerst einen cylindrischen Kanal in den Thon bohrt, und dass dann die Wände dieses Kanals zerrissen und zur Seite gedrückt werden. Ist die Kugel selbst leicht deformirbar, so vergrössert sich ihr Umfang sofort beim Eintritt in den Thon und die seitliche Wir kung wird in Folge dessen stärker“. Woher aber diese seitlich wirkende Kraft kommt, weshalb die Kugel dem berührten Theil eine so erhebliche Geschwindigkeitscomponente rechtwinklig zur Schussrichtung ertheilt, das wird aus der Untersuchung nicht klar. Bde. M. Krass. Ein neuer Apparat zur Darstellung des freien Falles. ZS. f. Instrk. IV, 347. Ein fallender Rahmen ist mit berusstem Papier bespannt; auf ihm schreibt eine Spitze, welche an einer schwingenden Stimmgabel befestigt ist, ihre Curve auf. Rz.