244 4. Mechanik. Der Verfasser weist den Druck, welchen eine bewegliche Wand erleidet, nach, indem er sie durch eine Violinsaite in Ruhe hält imd aus der Tonhöhe die Spannung der Saite be stimmt. Wird ein Brettchen vertical in der. Mitte einer Kiste /wischen zwei Saiten gespannt, so wächst die Tonhöhe der oberen und fällt die Tonhöhe der unteren Saite, wenn der Zwischenraum zwischen dem Brettchen und der oberen Gefäss- wand mit feinem Sand gefüllt wird, zum Beweise, dass der Druck des Sandes auf das Brettchen thatsäcblich eine nach unten ge richtete Componente hat. Durch eine Hebelvorrichtung kann dementsprechend gezeigt werden, dass das Brettchen sich senkt. Dasselbe stellt sich heraus, wenn man einen unten offenen Hohl- cylinder an einer Saite aufhängt und dann voll Sand laufen lässt; der Ton der Saite steigt. Hierauf beruht ein von Fi.amant angegebenes Experiment: eine leere Kiste kann trotz ihrer ge ringen Stabilität eine bedeutende Sandmasse stützen, weil diese durch den Verticaldruck die Kiste festhalten hilft. Hr. Siegler sieht den Grund der Erscheinung darin, dass die oberen Sand schichten sich durch „tassement“ senken, während die seitlichen, der Wand anliegenden Sandtheile durch die Reibung am Sinken verhindert werden, also die Wand nach unten ziehen. Zu Messungen hält der Verfasser eine Saite nicht für ge eignet, weil sie sich durch die Spannung verlängert, also keine reinen Gleichgewichtserscheinungen liefert. Es wurde deshalb eine Kiste hergestellt, deren eine Verticalwand um eine in der Kiste liegende horizontale Axe 0 drehbar ist; quer über den oberen Rand der beweglichen Wand ist senkrecht zu ihr eine Stange befestigt, die an dem ausserhalb der Kiste befindlichen Ende eine Wagschale trägt; es wird festgestellt, bei welcher Be lastung das Gleichgewicht aufhört, a) wenn die Kiste leer, b) wenn sie zum Theil mit Sand gefüllt ist. Wählt man drei verschiedene Lagen für die Axe 0, so erhält man drei Darstellun gen für das Moment der Wand, aus denen sich der Angriffs punkt des Sanddruckes berechnen lässt. Es wurde mit feinem trockenem Sand experimentirt, der einen natürlichen Böschungs winkel von 65° hatte. Die Richtung des auf eine Wand geiib-