152 3a. Allgemeine Molekularphysik. erkennen lässt, für dieselben Zellen und verschiedene Lösungen, so erhält mau die Concentrationen, in denen die Salze das Wasser mit derselben Kraft anziehen. Diese Concentrationen werden „isotonische“ genannt, und unter „isotonischen Coefficien- ten“ die Verhältnisse der Molecularconcentrationen der verschie denen gelösten Substanzen verstanden, wobei die Affinität einer T V Normaloxalsäure als Einheit genommen wird. Es ergaben sich für sehr verdünnte Lösungen die Gesetze: 1. Die isoto- tonischen Coefficienten haben für die Glieder derselben chemischen Gruppe nahezu denselben Werth. 2. Die isotonischen Coeffi cienten der verschiedenen untersuchten Gruppen (Organische Ver bindungen [Rohrzucker, Aepfelsäure, Weinsäure, Citronensäure], Salze der Alkalien mit einem Atom Alkali im Molecül, solche mit zwei und solche mit drei) verhalten sich wie 2 : 3 : 4 : 5. 3. Jede Säure und jedes Metall haben in ihren Verbindungen denselben partiellen isotonischen Coefficienten; der Coefficient eines Salzes ist gleich der Summe der partiellen Coefficienten seiner Bestand- theile. Diese Gesetze sind mit den RAOULT’schen in Ueberein- stimmung; es wird wie bei Raoult für Calcium- und Magnesium chlorid eine Abweichung gefunden, die der Verfasser dem Um stande zusehreibt, dass die untersuchten Lösungen nicht verdünnt genug gewesen sind; während Gefrierpunktserniedrigung und iso tonischer Coefficient für Magnesiumsulfat gleich ist denselben Grössen für die organischen Substanzen. Cn. B. Tollens. Ueber eine einfache Art der Anstellung und Demonstrirung von W. Spring’s Druckversuchen. Ber. d. ehern. Ges. XVII, 662-664f; [Beibl. VIII, 455; [J. chem. soc. XLVI, 958. Die Substanzen befinden sich in einem cylinderförmigen Loche von 0,8 cm, von dem jede Hälfte in je einen Stahlklotz gebohrt ist, die beide durch ein dickes eisernes Band und zwei kräftige Schrauben zusammengehalten werden. Ein Stempel aus gehärtetem Stahl wird dann mittelst einer Kniehebelpresse in das Loch eingetrieben mit einem Druck, welchen der Ver-
