Grimaux. Wiedemann. Ramsay. 127 E. Wiedemann. Beobachtungen über Colloide. Verh. d. phys. Ges. Berlin 1884, 44; [Naturf. XVIII, 36f. Bei Wasseraufnahme durch Colloide wird erst eine Art von Hydrationswärme entwickelt, dann folgt die negative Wärmetönung der Lösung. Die von fester Gelatine aufgenommene Wasser menge steigt sehr schnell mit der Temperatur, von 2,43 g bei 1° bis 9,48 g bei 30,2°. Die wasserhaltige Gelatine schmilzt bei 35° C. Gerstenzucker und amorphe Weinsäure geben beim Lösen positive Wärmetönungen, während die krystallisirten Modi- ficationen negative liefern. Bei der Coagulation von Eiweiss und Kieselsäure entwickelt sich eine beträchtliche Wärmemenge. Für wasserhaltige Gelatinestäbe ist der Poissonsche Coefficient ft = 0,5. Lässt man durch eben geschmolzene Gelatine Schrot kugeln fallen, so folgen die späteren Kugeln der Bahn der ersten; die erste scheint also Moleculargruppen des Colloids zu zerreissen, so dass sie sich nicht gleich wieder aneinander- schliessen. Bde. W. Ramsay. On molecular volumes. Rep. Brit. Ass. 1884, 676; Nature XXX, 557; [J. de phys. (2) IV, 471-472. Es wird untersucht, ob die Siedepunkte zusammengesetzter Körper, bei gleichem Druck festgestellt, eine sichere Grundlage für die Ermittelung ihrer Molekulargewichte darbieten. Die Frage wird verneint: die Siedepunktszunahme in homologen Reihen ist nur bei niedrigem Drucke für jedes CH 2 nahe con- stant, verliert aber ihre Constanz bei höherem Druck. Die nach der Siedetemperatur berechneten Molekulargewichte des Isobutyl- alkohols und des Aethers, welche gleich sein müssten, differiren um 20 Einheiten. Auch wenn die Flüssigkeiten unter ihrem kritischen Drucke auf Temperaturen gebracht werden, die gleichen Dampfdrücken entsprechen, zeigen sie keine Regelmässigkeiten des Molekularvolumens. Berechnet man aus den Compressions- coefficienten die Volumina, welche die Flüssigkeiten unter dem Drucke Null bei einer gegebenen Temperatur annehmen würden, so finden sich wieder keine regelmässigen Beziehungen. Bde.