456 9. Physiologische Akustik. Bamberger und Hamernjk fanden meist am linken Ventrikel ein hohes Pfeifen, erzeugt von Schwingungen quer durch die Höhle gehender Sehnenfäden. Diese brauchen nicht angeboren zu sein, sondern können in Endokarditis zerrissen, und an anderen Stellen fixiit worden sein. — Bei Insufficienz der Aortaklappen wurde an der Aorta ein diastolisches musikalisches Ge räusch gehört. Der Leichenbefund ergab Zerstörung einer Klappe bis auf einen fadenscheinigen Saum, dessen vitale Spannung Schwingungen ermöglichte. Hh. J. v. Drozda. Ueber die Bedingungen des Zustande kommens von. musikalischen Herzgeräuschen. Wien. med. Wochenschr. 1883; [CB1. f. d. med. Wiss. 1883, 7G4. Pfeifende, singende, stöhnende Schallphänomene erscheinen systolisch am linken Ventrikel durch Schwingungen abnorm quer die Höhle schneidender Sehnenfäden, Anspannung von Muskelballen, welche Entzündung oder senile Atrophie aus der Wand hob, doch auch durch Vibration normal liegender bloss entzündlich verdickter Fasern. Diastolischinusikali- sches Geräusch entsteht an der linken Venenmündung bei deren hochgradiger Stenose, besonders mit Kalkeinlagerung oder netz förmiger Durchlöcherung. An der Aortenmündung kann Aehn- liches geschehen, indem Sehnenbänder oder Abschnitte der Semi- lunarklappeu schwingen, auch wohl verkalkte Plättchen in der Aorta ascendens unter anprallendem Blutstrom. Diastolische Aortengeräusche werden veranlasst bei Insufficienz der Klappen und partieller Beweglichkeit ihrer Ränder. -— Herzgeräusche ohne anatomische Grundlage sind vielleicht stets intrathorakisch venösen Ursprungs und mit hoher Anämie in Zusammenhang. Uh. W. H. Broadbent. On some points in relation to the sounds of the heart. Practitioner 1883, I. Verlängerung des ersten Spitzentones ist oft eigentlich dessen Verdoppelung; Verkürzung deutet Erweiterung des linken