452 9. Physiologische Akustik. John Tyndall. Wirkung freier Molecüle auf strahlende Wärme und deren Umsetzung in Schall. (§ 8 und 9.) Rep. d. Phys. XIX, 197-208. Aus der umfangreichen, einem allgemeineren Gegenstand ge widmeten Abhandlung gehört bloss hierher, was auf den oben erwähnten Seiten mit Bezugnahme zu Bell’s photophonischen Versuchen gesagt ist. Stark absorbirender Dampf müsste unter intermittirenden Lichtstrahlen Pulsationen ausführen, schnell genug, um musikalische Töne zu geben. Geeignet hierzu möchten die Dämpfe des Aethyloxydes seiD, während der diathermane Schwefelkohlenstoff wenig oder nichts erwarten lässt. Wirklich wurde hier nichts gehört, dort aber ein „Ton, dessen Höhe der Häufigkeit der Lichtblitze entsprach.“ — Kalklicht, eiu kleiner versilberter Hohlspiegel, eine rotirende, am Rand vielfach gleich- distant durchlöcherte oder gezähute Scheibe, dünne Glaskolben 1 Cub" haltend, ein von ihnen zum Ohre gehender Gummischlauch — genügen zu den Versuchen. — lm Allgemeinen tönen alle Gase um so besser, je kräftiger sie die Wärme absorbiren, wo bei der Durchsichtigkeitsgrad gleichgültig ist. Doch kann auch die Absorption sichtbarer Strahlen Töne hervorrufen, wie in Jod- und Bromdampf. Die günstigste Pulsationsgeschwindigkeit ist die der Flaschenresonanz entsprechende. — Nun folgen „mano metrische Messungen“. Hh. W. Kaiser. Die Sinnesorgane der Insekten. (Nach Prof. Aurivillii in der diesjährigen Festsitzung der schwedischen Wissen schafts-Akademie gehaltenem Vortrage.) Natur 1883, 393. Ueber das Gehör der Gliederthiere, weiches lang ohne Prüfung und Beweis angenommen worden war, brachte die erste entscheidende Untersuchung 1844 v. Siebold an Heuschrecken; später Leidig an Käfern und Zweiflüglern; neuerdings Gräber*). Die Nerven am Heuschreckenohre laufen in, das Licht stark brechende, Stifte aus. Aehnliche Gebilde sah Gräber bei vielen Larven wie ausgebildeten Insekten an sehr verschiedenen Körper- *) Ueber die Stifte- führenden oder chordotonalen Sinnesorgane bei den Insekten. Zool. Anz. N. 450.