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Bei galvanischer Reizung des (eigenen) Gehörnerven erscheint stets der nämliche Ton, welcher dem Resonanztone des Schall apparates entspricht, deshalb mit den Zuständen des Mittelohres wechselt. Wahrscheinlich ist dieser stets vorhanden, als in der Paukenhöhle resonirendes Blutgeräusch, wird aber als Gewohn heitsreiz nicht vernommen; sondern erst dann, wenn der elek trische Strom die Erregbarkeit des Nervus acusticus steigert. — Gefässgeräusche werden vernommen bei gehemmter Schallablei tung, besondrer Stärke und gesteigerter Nervenerregbarkeit. Uh. Syzianko. Ueber die elektrische Reaction der Hörnerven. . VII. Congress d. russ. Naturf. u. Aerzte zu Odessa im Aug. 1883; [Schmidt’s Jahrb. d. Med. 1884, III. (Möbius, Neuere elektvothera- peutische Arbeiten). Die Scbliessungs-Reaction ist stets unsicher. Keinesfalls gilt sie als Zeichen directer Reizung des Nervus acusticus, sondern wird durch vom Strome ausgelöste Muskelcontractionen vermittelt, ln der Regel erscheint ein Geräusch, wie hervorgebracht durch Blasen bei galvanischen Wasserzerlegungen. — Alle Gehör sensationen elektrischer Art scheinen muskulärer Ent stehung. Hli. Brandeis. Ein Fall von beiderseitigen objectiven Ohr geräuschen mit synchronischen Bewegungen des Trommelfelles und der Gaumenmuskeln. ZS. f. Ohrenheilk. XII, 251; [CB1. f. d. med. Wiss. 1883. 777. An einem zwölfjährigeu anämischen Mädchen waren beider seits Uhrtikgeräusche auf einige Schritte vernehmlich. Syn chron damit bewegte sich rechts das atrophirte Trommelfell, des gleichen Zäpfchen und Weichgaumen, unter Contractioneu der Halsmuskeln. Wahrscheinlich wurden durch die contrahirten Gaumenmuskeln die Tubalippen plötzlich von der hintren Wand abgezogen. Das Trommelfell veranlasste die Geräusche nicht, denn sie bestanden fort, als man jenes mittels Collodium fixirte. Uh. 28*