422 9. Physiologische Akustik. einander folgenden Tönen, welche durch ruckweise Bewegung erzeugt zu werden schienen. IIli. Kudolph Temple. Aus dem Leben der Bienen. S.-Abdr. aus der „Wochenschr. f. Land- u. Forstwirthschaft“. „Das Tonorgan der Biene.“ — Fliegende Insekten bringen auf zweierlei Weise Töne hervor: durch Reibung eines scharfen Chitinrandes an quergerillten Leisten, oder mittelst (Schwingungen beweglicher Theile erzeugender) Luftströme. In äusserlich mecha nischer Weise bewirkt auch der schnelle Fliigelschlag regel mässige Geräusche. Die Hymenopteren, Muskiden und Dipteren besitzen indess einen häutigen Streifen, über einen Chitinring gespannt und durch Muskeln spannbar. Er liegt in einer Chitin höhle, welche aus von Innen her mündenden Stigmen Luft empfängt. Die durch sie am Stimmband erregten Vibrationen bewirken das Bienen-Gesumme. Die Meinung, dass die den ganzen Körper durchsetzenden Luftcanäle (Tracheen) vor dem Fluge mit Luft gefüllt werden müssten, deren allmähliche Ent weichung das Summen bedinge, erscheint unrichtig. Die Stimme der Bienen, ein Product des Athmungsprocesses, zeigt Verände rungen mit den Regungen von Freude, Trauer, Zorn, Liebe, welche die Bienen nicht nur unter sich verstehen, sondern auch der Züchter lernen und beachten kann. Ein kurz abgebrochenes „Zii“ bedeutet Warnung; ein gedehnter singender Ton Verdacht; durchdringendes Zischen Zorn und Angriff. Sanftes Schwirren oder Murmeln begleitet ihren ruhigen Flug, ein heller freudiger Ton das Schwärmen, ängstliche Klage das Festhalten, langge dehntes Heulen den Tod der Königin, plötzliches kurzes Brausen Störungen am Stock. Hh. Eine Spur von Bewusstsein bei Schmetterlingen. F. KATTEit’sche „Entomologiscke Nachrichten“ 1883, Heft XVII, XVIII; [Natur 1883, 613. Ein eben ausgekrochener Wolfsmilchschwärmer sträubte sich gegen das Anfassen und stiess dabei knisternde Laute aus.