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420 9. Physiologische Akustik. und Singen von Liedern. Ausser, jene Krämpfe oft begleiten den, Zuckungen der linken Gesichtsmuskeln, seltner des rechten Beines lag keine Gesundheitsstörung vor. Sein Bruder litt an demselben Sprachfehler, die Mutter an Schwerhörigkeit, eine Schwester au Epilepsie. Hh. A. M. Dochmann. Ueber idiopathischen Zungenkrampf. Petersb. med. Wochenschr. 1883, T. Ein 9jähriges Mädchen streckte alle 8-10 Minuten die von Zuckungen freie, mit der Spitze aufwärts gekehrte, Zunge her vor, wie sie sagte, anfangs aus unwiderstehlichem Triebe, später unwillkürlich, selbst im Schlafe, und bei geschlossenem Munde, in welch letztrem Falle durch das Anstossen an den Zähnen Schmerz hervorgerufen ward. Hh. Joh. v. Fischer. Aus dem Seelenleben eines ßhunders (Macacus erythraceus seu Rhesus). Zool. Gart. 1883, 227. Die Laute, welche das sehr intelligente und zahme Thier von sich gab, waren ein eigenthümlich schnurrendes, murmelndes, grunzendes Geräusch, welches Wohlbehagen und Zufriedenheit ausdrückte; ferner ein lauggedehntes oh oder o-oh, verschieden nach der Gemüthsbewegung, im zweiten Falle um wenigstens eine Quint ansteigend, um so höher, je dringender Sehnsucht und Verlangen waren; dabei wurden die Lippen so weit vor gestreckt, dass der Mund zu einer bohnengrossen Oeffnuug sich verengerte. — Während der Affe laute Geräusche durch Rütteln des Käfiges oder Klappern mit harten Gegenständen gern und anhaltend hervorbrachte, wenn er Langeweile hatte oder irgend welche leidenschaftliche Erregung andeuten wollte, erschien er selbst den von Anderen hervorgebrachten Geräuschen gegen über äusserst empfindlich. Bei jedem Schlag, mit welchem ein Nagel eingetrieben werden sollte, schüttelte er den Kopf, duckte sich, blinzelte, und fuhr bei stärkeren mit den Händen über die Ohren, als ob eine Reizung davon entfernt oder abgehalten wer den sollte. Bei längerer Dauer des ihm lästigen Schalles ver-