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Gentilli. 413 hei ausgeleitete feine Drähte, die zu einer Batterie und einem MoRSE’scheu Schreibapparat führten. Da die Mundfeuchtigkeit bald die Isolirung aufhob, wurden mittels zwischen den Zähnen dreh barer Hebel die Berührungsstellen nach Aussen verlegt. Auch jetzt war indess die technische Complication zu gross. Zuletzt wurde die Articulirbewegung auf einen mit dem Sprechitistrumente verbundenen Schreibapparat auf mechanisch directem Wege über tragen, und die elektrische Transmission bloss für die Nasen laute beibehalten. — Als stimmlos anerkennt Gentilli bloss die Verschlusslaute: b, p, g, k, d, t, bei denen das Luft- geräuscb explosiv zwischen Lippen oder Gaumen und Zunge hervorbricht, und die Engelaute: ch, sch, f, ss, bei denen die Luft durch einen engen Canal strömt. Stimmhaft dagegen sind alle anderen Consonanten und die Vocale. Phonetisch reduciren sich die Elementarlaute auf: ch, r, g, — sch, 1, s, t, — f, b, — n, m, — den Aspirationslaut h und die Vocale. „Die Vocale e, i, o, u entstehen durch Verengerung be ziehentlich Verlängerung der ganzen Mundhöhle uud sind bei e und i die ganze Zunge, bei o und u bloss der Zungenrücken gehoben und die Lippen einander genähert; bei a sind Mund höhle und Lippen am weitesten geöffnet. 1 unterscheidet sich von t darin, dass bei t auch der seitliche Verschluss vollkommen ist, während bei 1 die Luft zwischen den Rändern der Zunge und den Backzähnen einen Ausweg findet, n und m unter scheiden sich von allen anderen Lauten dadurch, dass der weiche Gaumen gesenkt ist, so dass die Luft, anstatt beim Munde, bei der Nase austreten muss, während bei allen anderen Lauten der weiche Gaumen gehoben ist. Auch sind bei m zugleich die Lippen wie für b geschlossen und die Zunge ist in Ruhe, während bei n die Zunge dieselbe Lage einnimmt wie für t. Zwischen ch und g, sch und 1, s und t, e und i, o und u, f und b herr schen bloss Gradunterschiede des Verschlusses, und zwar ist bei den erstgenannten Lauten jeder Gruppe der Verschluss ein un vollkommenerer, als bei den zweitgenannten, r hat fast den selben Grad der Verengung wie cb, unterscheidet sich aber von ch durch das Mitvibriren des Zäpfchens, des Zungenrückens, oft