406 9. Physiologische Akustik. in Song“ und Sweet’s „Handbook of Phonetics“. — Anschliessend sagt W. H. Stone, dass er diese Werke sehr gut kenne, obige Aufstellung aber entnommen habe aus Mellville Beli.’s „Prin- ciples of Elocution“ 1878, welche er mit vieler Schwierigkeit vom Verleger in Salem, Massachusetts, erhielt. — Im Text werden weiter bezeichnet die Aspiraten als Vo- callaute, zuerst gelispelt und dann laut gesprochen. — Der Accent soll die betonten Silben aus dem Uebrigen hervorheben. Ein langes Wort kann neben dem Hauptaccent einen schwächeren haben, oder selbst zwei letztre. — Die Modulation (inflexion) bewirkt Heben und Sinken der Stimme, oder Abwechslung in Beidem. Hierbei kommt es darauf an, ob behauptet, gefragt, oder bestimmt wird, und in welchem Verhältniss Redner und Hörer stehen. — Der (Konversationston, unendlich variirend in Kraft, Ausdruck, Empfindung, hält sich auf mittlerer Stufe; darunter sinkend deutet er Trauer und Schläfrigkeit an, darüber steigend Freude und Leichtigkeit. Emphase muss fein regulirt werden durch richtiges Verständniss. — Schliesslich werden drei Haupt regeln des Sprechens gegeben. Die erste liegt in den Worten des Horaz: „Dicendi recte principium est sapere et fons“. Die zweite lautet: „Endeavour to forget yourself“, oder da diese For derung des Selbstvergesseus leicht missverstanden werden könnte, besser: „Betrachte Dich selbst als einen Deiner Zuhörer“. In dritter Linie wird verlangt, natürlich zu sprechen und ohne Ziererei. In der letzten Abtheilung wird die Stimme vom patholo gischen Standpunkt betrachtet. Man rechnet auf 1006 Menschen zwei Stammler, was 2’/ 2 Millionen solcher auf Erden gäbe. Doch ist sowohl der Einfluss der Race, wie höherer Civilisation mit ihren theils heilsamen, theils schädlichen Folgen genauerer Schätzung entzogen. Das Stammeln war unbekannt unter den nordamerikanischen Indianern zu Catlin’s Zeit. Livingstone und Cameron fanden keinen Fall bei den Negern. Das Stammeln ist ungewöhnlich in Spanien und Italien, erreicht aber seinen Höheu- werth in den hochunterrichteten Ländern Preussen und England, von welch’ letztrem Deacon sagt, dass hier die eigene Sprache