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386 8. Physikalische Akustik. William Huggins. On the Function of the Sound-Post and on the Proportional Thickness of the Strings of the Violin. Proc. Roy. Soc. XXXV, 241-248f; Nature XXVIII, 259-26 lf. K. Howson. The Function of the Sound-Post in the Violin. Nature XXVIII, 269-270, 300f. Unter dem einen Fusse des Steges der Violine befindet sich ein Stab, die sogenannte Seele, welcher die Vorder- und Hinter- Seite der Violine verbindet. Die Ansichten über den Zweck der Seele waren getheilt, ob sie nämlich die Schwingungen auf die hintere Seite, den Boden, der Violine übertragen soll, oder ob sie nur einen festen Stützpunkt für den Steg bildet, um welchen der zweite Fuss des Steges schwingt. Hr. Hüggins hat daher diese Verhältnisse untersucht und gefunden, dass die directe Uebertragung der Schwingungen auf die Hinterseite von grosser Wichtigkeit für den Ton ist, und dass die Seele hauptsächlich diesem Zwecke dient. Weiter berechnet der Verfasser, welche Dicke die Violinsaiten haben müssen, um bei gleicher Spannung die richtigen Töne zu geben. Hr. Howson bemerkt dazu, dass doch nicht die Uebertragung der Schwingungen die Hauptsache sei, sondern Verstärkung der Schwingungen der Vorderseite. Seine Erklärung scheint dem Referenten unrichtig. II. K. Lord Rayleigh. On Porous ßodies in relation to Sound. Phil. Mag. (5) XVI, 181-186f. Um den Einfluss einer porösen Wand auf ankommende Schallwellen zu studiren, denkt Hr. Rayleigh sich eine feste ebene Wand von zahlreichen cylindrischen Canälen durchbohrt, die senkrecht zur Wand stehen; er untersucht, wie gross die Intensität des reflectirten Schalles für verschiedene Verhältnisse des Querschnitts der Löcher zu der festen Wand ist. Weiter wird unter Anlehnung an die KiRCHHOFF’sehe Formel für die Fort pflanzung des Schalles in Röhren die Frage behandelt, wie lang die cylindrischen Poren sein müssen, um die eingedrungene Be wegung vollkommen zu absorbiren. — Wegen der mathematischen Behandlung der Fragen muss auf das Original verwiesen werden. II. K.