368 7. Cohäsion und Adhäsion. im ersten Jahre 42.91 ccm von 0° und 760 mm, zweiten - 15.03 - - dritten - 12.04 - In 3 Jahren werden mithin auf 1 qm Glasfläche verdichtet 5.135 ccm Kohlensäure von 0° und bei 760 mm Druck. Der Widerspruch, in welchem diese Resultate mit denjenigen der bisherigen Versuche stehen, erklärt sich daraus, dass man bisher schon nach wenigen Stunden einen stationären Zustand angenommen und die absorbirten Gasmengen nur als Functionen des Druckes betrachtete, während sie tbatsächlich Functionen der Zeit sind. Gegen die Annahme, dass man es bei der Verdich tung der Kohlensäure mit einer chemischen Einwirkung zu thuu habe, spricht die geringe Affinität des trocknen Kohlendioxyds gegenüber der starken Verwandtschaft der Kieselsäure zu den im Glase vorhandenen Basen. Aus der von Hin. Quincke für die Grösse der molecularen Wirkungssphäre aufgestellten Zahl berechnet der Verfasser alsdann, dass die verdichtete Kohlen säure einem Druck von 102.7 Atmosphären ausgesetzt war, mit hin wenigstens theilweise in den flüssigen Aggregatzustand Uber- gegangeu sein musste. Die lange Dauer der Gasverdichtuug lässt sich nur durch die Annahme erklären, dass die Glasmasse für Kohlensäure nicht völlig undringlich ist, und dass die Theil- chen der flüssigen Kohlensäure beim Eindringen in die mole cularen Zwischenräume des Glases einen sich mit der Zeit stei gernden Widerstand zu überwinden haben. Atmosphärische Luft verhält sich glatten Glasflächen gegen über ähnlich wie Kohlensäure; bei Kohle und anderen von molecularen Interstitien durchsetzten Körpern tritt dagegen nach verhältnissmässig kurzer Zeit ein stationärer Zustand der Gas- aubäufung ein. ß<?r. Eilhard Wiedemann. Sopra una spiegazione data dal Belli della adesione fra due lamine di vetro. Cim. (3) XIII, 34f. E. Fossati. A proposito di una note di E. M iedemann. Cim. (3) XIII, 161-163f.