Berthelot. Schlösing. Wärmetönung würde auf 8 g Sauerstoff die enorme Zahl von + 92 Cal. erreichen. Thatsächlich aber entspricht sie einer all mählich fortschreitenden Umwandlung des Platinmohrs, bei der die chemische Zusammensetzung sich indess nicht ändert. — In der Erklärung der durch Platin hervorgebrachten Contactwir- kungen spielt die Existenz der Hydrüre und der Suboxyde eine wichtige Rolle, eben so ist dieselbe wichtig für das Verständniss der elektrischen Polarisation. Die Kraft, welche bei Anwendung von Platinelektroden erforderlich ist, um das Wasser zu zersetzen, ist gleich der Differenz zwischen der Kraft, welche zur Trennung des Wasserstoffs vom Sauerstoff erforderlich ist (-}-34.5 Cal.), und der Summe der Kräfte, welche zur Entstehung des Hydrürs einerseits (-J-14.2 und 17.0 Cal) und der Suboxyde andrerseits nothwendig sind. Da namentlich die letztere beträchtlich gross ist, so erklärt sich daraus, weshalb schon schwache elektrische Ströme Zersetzungen hervorbringen können, welche aber bald in Folge der chemischen Veränderung und der dadurch bewirkten Aenderung des Leitungsvermögens der Platinelektroden aufhören, um dann wieder zu beginnen, sobald die mit dem Platin ver einigten Gase durch Dissociation, Diffusion in die Flüssigkeiten, den oxydirenden Einfluss der Luft und andere Einflüsse von dem Metall getrennt sind. Die Entzündung des Knallgases durch Platin beruht auf der Entstehung des unbeständigsten Hydrürs, welches bereits in der Kälte wieder durch Sauerstoff zersetzt wird. Diese beiden Vorgänge wiederholen sich fort und fort, und führen, da bei ihnen beständig Wärme entwickelt wird, zum Erglühen des Metalls, welches alsdann das Knallgas unmittelbar entzündet. Bgr. Th. Schlösing. Die Absorption flüchtiger Körper mit Hülfe der Wärme. [Arch. d. Pharm. CCXXI, 145-146f nach J. pharm, et chim. (5) VI, 139. 1882; s. auch diese Berichte XXXVIII Abth. I, 341. Der Verfasser berichtet über einige Versuche, welche zeigen, dass Gase, die namentlich bei technischen Operationen als Neben- producte entstehen, leichter bei Anwendung von Wärme als bei