362 7. Cohäsion und Adhäsion. das Platin bis zum Weich werden des Glases erhitzt werden. Die Untersuchungen wurden mit Platinschwamm, ferner mit Platin, welches durch Ameisensäure reducirt war und endlich mit Platinmohr ausgeführt und erstreckten sich auf die Absorption von Wasserstoff und Sauerstoff. Platinschwamm absorbirt sein mehrfaches Volumen Wasserstoff. Beim Erhitzen im luftleeren Raume auf 200° entweicht der gesammte Wasserstoff bis auf 1 Volumen; das entstandene Hydrür ist mithin bei dieser Tempe ratur beständig. Die bei der Absorption von 1 g Wasserstoff durch Platinschwamm freiwerdende Wärmemenge (der Wasser stoff wird alsdann in der Kälte durch Sauerstoff oxydirt), be trägt + 9.5 Cal. Bei dem durch Ameisensäure reducirten Platin beträgt die bei der Absorption von 1 g Wasserstoff frei werdende Wärme (bei gewöhnlicher Temperatur) +14.2 Cal.; das ent stehende Hydrür scheint ein Gemisch von 2 Verbindungen zu sein, von denen die eine Q- des Wasserstoffs enthaltend) in der Kälte durch Sauerstoff oxydirt werden kann, während die andre (J. des Wasserstoffs enthaltende) beständiger ist. Die Bil dungswärme der ersteren Verbindung beträgt +8.7 Cal., also ungefähr so viel, wie die Bildungswärme des aus Platinschwamm entstehenden Hydrürs; die des letzteren ist nahezu doppelt so gross, nämlich für 1 g H +17.0 Cal. Dem Platinmohr wird in der Regel das grösste Absorptionsvermögen für Wasser stoff zugesprochen; indess schliessen alle untersuchten Proben des selben beträchtliche Mengen Sauerstoff ein, so dass man zweifel haft sein kann, ob man es überhaupt mit metallischem Platin und nicht vielmehr mit einem Suboxyd zu thun hat. Der ab- sorbirte Wasserstoff wird deshalb nur zum Theil zur Hydiür- bildung verwendet; ein Theil dient zur Reduction des Oxydes. Die Wärmemengen, welche bei der Absorption des Sauerstoffs durch Platin entbunden werden, sind erheblich geringer. Eigen tümlich ist das Verhalten, welches Platinmohr zeigt, wenn es mehrere Male auf 200° erhitzt war. 95.9 g derselben gaben nach ein-, drei-, vier- und fünfmaligem Erhitzen auf 200° bei der Absorption von Sauerstoff eine Wärmeentwickelung von bezw. +0.0595; +0.0469; +0.0125 und +0.0116 Cal. Die erste