Lenz. 333 Lösungen von chromsauvem Kali weder von der Stärke der Lö sung noch von der des Alkohols abhängen“. — Im nächsten Theil seiner Arbeit untersucht der Verfasser die Diffusionsge schwindigkeit der bisher untersuchten Elektrolyte in das reine Lösungsmittel und findet, dass „die Leitungsfähigkeit und die Diffusionsgesehwindigkeit sich in gleichem Sinn sowohl mit der Concentration der Lösung als mit der Stärke des Alkohols än dern“, und dass „für Lösungen der Jodate des Kaliums und des Natriums, sowie auch für das gelbe chromsaure Salz des Kaliums die Diffusionsgeschwindigkeiten sowohl für verschieden starke wässerige Lösungen als für solche in Alkohol von verschiedenem Wassergehalte den galvanischen Leitungsfähigkeiten der Lösun gen proportional sind, während für Lösungen von Jodcadmium diese Proportionalität durchaus nicht stattfindet“. Hieraus schliesst der Verfasser, dass alkoholische Lösungen den Strom deshalb schlechter leiten, als äquivalent wässerige, weil die moleculare Reibung der Salztheilchen gegen Alkohol viel grösser ist, als gegen Wasser; einen Schritt weitergehend würde man dann fol gern, dass der galvanische Widerstand einer Lösung bedingt wird durch den Reibuugswiderstand der Salztheilchen gegen das Lösungsmittel. Als hauptsächlichstes Resultat der Arbeit wird der Satz aufgestellt, „dass das galvanische Leitungsvermögen von Salzlösungen proportional ist den Diffusionsgeschwindig keiten der Salztheilchen derselben Lösungen, und zwar ändert sich das Verbältniss der zwei Grössen weder mit der Natur des Salzes, noch mit der Stärke der Lösung, noch mit dem Lösungs mittel, noch mit der Temperatur“. — Zum Schluss nimmt der Verfasser eine Berechnung Uber die Menge des in der Secunde diffundirenden Jodkaliums vor und findet, dass aus einer Lösung von £ Molecül Jodkali durch die Oberfläche von 1 qcm und durch eine Dicke von 1 cm in jeder Secunde 1427 Billionen Molecule Jodkali in reines Wasser austreten; die Geschwindigkeit, mit der die Molecüle bei der Diffusion vorschreiten, erweist sich bei allen Lösungen der verschiedensten Stärke als nahezu gleich, und sie ist etwa der achte Theil der Geschwindigkeit bei der Jonenüberführung des Jodkali. Gn.