270 6. Aerodynamik. E. Vallier. Etüde sur les lois de la rösistance de l’air. J. de math. (3) IX, 147-194f. Der Verfasser geht von der NAviEü’sehen Formel für den Luftwiderstand aus, welcher die Annahme zu Grunde liegt, dass die Temperatur der Luft durch die Beweguug des Körpers nicht geändert wird. Er behandelt zunächst die Bewegung eines materiellen Punktes in einem homogenen Medium und nament lich den Fall, in welchem der Punkt sich anfangs in schräger Richtung bewegt, dem Einflüsse der Schwere unterworfen ist, sowie einen Widerstand erfährt und stellt dann die Gleichungen für die Bahn des Punktes und für die Tangente in jedem Punkte auf. Im zweiten Theile wird der Einfluss der Gestalt des vor deren Theiles des Körpers auf die Bewegung untersucht und dabei angenommen, der Körper sei vorn derart zugespitzt, dass jeder ebene Schnitt längs der Axe aus zwei congruenten Kreis segmenten bestehe. Unter der Anuahme, dass, wenn die Nor male des Flächenelementes mit der Bewegungsrichtung den Winkel a bilde, der Luftwiderstand berechnet werden könne, wenn statt der Geschwindigkeit v nur r.cosa gesetzt werde, folgt aus der Integration über alle Winkel a ein complicirtes Integral, welches auf zwei verschiedene Arten ausgewerthet wird. Unter Vorbehalt weiterer Prüfung trägt der Verfasser der Vermehrung des Luftwiderstandes durch die hinter dem Projectil entstehende Verdünnung zunächst angenähert Rechnung, indem er dafür den Maximalbetrag annimmt, d. h. den Luftwiderstand, welchen ein zur Flugbahn normaler Querschnitt erleiden würde.- Unter dieser Annahme werden die vollständigen Formeln für die Geschwindigkeit, die Dauer der Bewegung, die Bahn und die Tangente derselben abgeleitet. Zum Schlüsse werden für verschiedene Projectile und Flug weiten die Anfangswinkel berechnet und mit den beobachteten verglichen. So lange die Flugweite 4000 m nicht überschreitet, beträgt die Differenz nur wenige Minuten, über 4000 m hinaus werden die Differenzen etwas grösser, da, wie bereits bemerkt, der zweite Tlieil des Luftwiderstandes etwas zu gross angenom men wurde. Pt.