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Die Zähigkeit der Mineralöle ändert sich mit der Temperatur weit mehr, als die der Oele organischen Ursprungs, während der Verfasser bezüglich der Capillarerscheinungen bei den Oelcn verschiedenen Ursprungs nur ganz unbedeutenden Unterschied fand. Ferner wurde die Reibung der Oele mit Hülfe des Appa rates von Deprez und Napoli (Dingl. J. CCXXVI, 30. 1877) bestimmt. Die hierbei gewonnenen Resultate befinden sich in einer Tabelle zusammengcstellt; aus den erhaltenen Reibuugs- coetficienten werden folgende allgemeine Schlüsse gezogen: 1) „Der Reibungscoefficient wird mit Zunahme der Belastung bei allen Oelen und bei allen Temperaturen beständig kleiner und zwar bis zu einer bestimmten Grenze, worauf er dann wieder grösser wird. Für ein und dasselbe Oel beginnt diese Zunahme des Reibungscoefficienten, wenn die Temperatur niedrig ist, hei grosserer Belastung, als wenn die Temperatur hoch ist.“ 2) „Der Reibungscoefficient aller Oele war bei höherer Temperatur für alle Belastungen kleiner als bei niedriger. Dieser Einfluss der Temperatur auf den Reibungscoefficienten tritt bei Mineralölen bedeutend schärfer hervor. 3) Die Reibungscoefficienten der untersuchten Oele organi schen Ursprungs, der Walrath- und Olivenöle, waren die ge ringsten und veränderten sich verhältnissmässig wenig mit der Temperatur. Dieses Resultat liefert einen directen Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen der Schmierfähigkeit eines Oeles und dessen Zähigkeit. 4) Unter den Mineralölen besitzt den kleinsten Reibungs- coetfieienten das Oleonid, welches sich auch durch seine geringe Zähigkeit auszeichnet. Der Einfluss der Temperatur auf den Reibungscoefficienten dieses Oeles ist bedeutend grösser als auf den des Olivenöles, welchem dieselbe specifische Zähigkeit zu kommt.“ 5) „Von allen bis jetzt untersuchten Mineralölen besitzt das Maschinenöl la aus der Fabrik von Glück den grössten Reibungs- coefficieuten und die grösste Zähigkeit. 0) „Die Schmierfähigkeit des Oleouaphta I (aus der Fabrik