suchungen von Hirn, Kirchweger und Thurston unter einander wenig übereinstimmende Resultate ergaben, beschloss Idr. Petroff von Neuem die Reibungsgesetze theoretisch und praktisch zu studiren. Zu diesem Zwecke behandelte er die Beweguug der Schmierflüssigkeit als hydrodynamische Aufgabe, wobei das New- TON’sche Gesetz für innere Reibung in Flüssigkeiten, auf Grund einer Discussion früherer Untersuchungen, als richtig zu Grunde gelegt wurde. Hr. Petroff benutzte die von Hin. M. Margui.es 1881 zuerst entwickelten Bewegungsgleichungen einer Flüssigkeit, die sich zwischen zwei concentrischen Cylindern befindet, von denen der innere rotirt. Nach Ableitung dieser Gleichungen auf neue Art, erhält Hr. Petroff die folgende Hauptformel für die Reibung zwischen Zapfen und Pfanne: F = fQU «4-^4 J4 L F ist die Kraft der Zapfenreibung (tangential), Q die Berührungs fläche zwischen Zapfen und Pfanne, U die relative Geschwindig keit, e die Dicke der Flüssigkeitsschicht, A, und die äusseren Reibungscoefficienten zwischen Flüssigkeit einerseits, Zapfen und Pfanne andrerseits. Der Zapfenradius geht in die Formel nicht ein; dieselbe ist also auch für die Reibung zwischen ebenen Flächen richtig. In den meisten Fällen ist A, und so gross gegen /u, dass im Nenner der obigen Formel die zwei letzten Glieder vernach lässigt werden können. Es ist also in den meisten Fällen die Reibung umgekehrt proportional der Dicke der Flüssigkeitsschicht. Hr. Petroff giebt eine empirische Formel zur Berechnung dieser Dicke aus dem Drucke des Zapfens auf die Flächeneinheit. Hr. Petroff zeigt, dass die vermeintlichen Widersprüche zwischen den Versuchen von Hirn, Kirchweger und Turston verschwinden und sämmtlich in bester Uebereinstimmung mit den theoretischen Formeln sich befinden. Abweichungen in den Göttinger Ver suchen erklären sich durch eine Biegung der Zapfen, welche auf e Einfluss hat. Hr. Petroff untersuchte ferner den Einfluss der Temperatur,